Grindelwald BE: Jetzt spricht der Bruder des vermissten Briten
Ein Brite machte sich im Juni auf zu einer Wanderung in Grindelwald BE – seither wird er vermisst. Für die Suchhelikopter muss die Familie 7000 Franken zahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Von einem Briten, der in der Schweiz Ferien machte, fehlt seit Wochen jede Spur.
- Seine Familie sucht fieberhaft mit Plakaten, Helikopter und via Facebook nach ihm.
- Für den Bruder des Vermissten macht dessen Verschwinden keinen Sinn.
Seit dem 22. Juni wird der Brite Aidan Roche vermisst. Das Letzte, was man weiss: Der 29-Jährige war im Berner Oberland unterwegs. Sein Camper wurde in Grindelwald BE gefunden.
Berichten zufolge nahm der Vermisste am Tag seines Verschwindens die Eiger-Express-Seilbahn, um den Eigergletscher zu besuchen. Von dort aus wanderte er auf dem Eigertrail in Richtung der Gletscherschlucht. Dann verliert sich seine Spur.
Seine Familie setzt alle Hebel in Bewegung, um ihn zu finden – inklusive Facebook-Aufruf. Dabei liegen ihre Hoffnungen vor allem auf einer Wanderin.
Aidans Familie hat ein Video veröffentlicht, das die Frau auf einem Bänkli sitzend zeigt. Die Familie hofft, dass die Wanderin mehr Hinweise über seinen Verbleib liefern kann.
Für seinen Bruder Connor macht das Verschwinden des 29-Jährigen keinen Sinn. Gegenüber dem «Mirror» erklärt er, sein Bruder würde sich in der Natur «nicht dumm» verhalten, sondern sie respektieren. «Wenn er an einen abgelegenen Ort mit potenziell schlechtem Empfang gehen würde, würde er vorher jemanden benachrichtigen.»
Auch, dass er sein Wohnmobil einfach zurücklassen würde, glaubt Connor nicht: «Er hatte nur genug Geld für den Tag mitgenommen.»
Such-Helikopter kosten Familie über 7000 Franken
Mit anderen Familienmitgliedern ist Connor extra nach Grindelwald gereist. Dort hat er den Weg, bei dem sich die Spur seines Bruders verliert, mehrmals abgelaufen. «Das ist nichts, was er nicht auch geschafft hätte», stellt er fest. «Aber manchmal braucht es nur einen verrückten Zufall, damit etwas schiefgeht.»
Die Suche mit Plakaten verlief bisher erfolglos. Nun hat die Familie eine Spendenaktion gestartet, um eine weitergehende Suche zu finanzieren.
Stand jetzt sind rund 34'600 Franken zusammengekommen. Denn die Suchaktion geht ins Geld: «Wir haben jetzt auch die Rechnung für den Such-Helikopter erhalten.» Diese beläuft sich auf 7000 Pfund – umgerechnet knapp 7800 Franken!
Davon, dass der 29-Jährige schon über einen Monat vermisst wird, lässt sich Connor nicht entmutigen: «Ich versuche, die Hoffnung aufrechtzuerhalten, dass er vielleicht beschlossen hat, davon zu wandern. Oder, dass er sich den Kopf gestossen und vergessen hat, wer er ist.»
Ihm sei jedoch klar, dass die Beweise darauf hindeuten, dass er immer noch auf dem Berg ist. Aber: «Es besteht die geringe Chance, dass er irgendeine verrückte Überlebensgeschichte hat.»