Hardturm-Stadion: Zürcher SP zeigt Rote Karte für Projekt «Ensemble»

Keystone-SDA
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Zürich,

Die SP Stadt Zürich zeigt dem aktuellen Hardturmstadion-Projekt die rote Karte und lanciert eine städtische Volksinitiative für ein neues Projekt.

Hardturm
Das Hardturmstadion-Projekt «Ensemble». - stadt-zuerich.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Delegierten haben sich klar gegen das Projekt «Ensemble» ausgesprochen.
  • Die Zürcher SP lanciert eine städtische Volksinitiative für ein neues Projekt.

Die Delegierten haben sich am Donnerstagabend klar gegen das Projekt «Ensemble» und für eine Initiative ausgesprochen. Damit stellt sich die städtische SP gegen ihre eigenen Stadträte - und zwar mit 103 zu 24 Stimmen. Man sei bereit, im Kampf für ein besseres Projekt mit mehr bezahlbaren Wohnraum einen Shitstorm über sich ergehen zu lassen, sagte Co-Parteipräsident Marco Denoth.

Stadtpräsidentin Corine Mauch und Hochbauvorsteher André Odermatt scheiterten mit ihren Versuchen, die Delegierten wieder auf den stadträtlichen Kurs zu bringen. Ihre Argumente, es handle sich um ein realistisches und mehrheitsfähiges Projekt, das auch die SP so bestellt habe, fanden kein Gehör.

Ball liegt beim Volk

Im November stimmen die Stadtzürcher über ein neues Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal ab. Das Projekt «Ensemble» sieht vor, dass der Immobilienfonds der Credit Suisse auf dem Nachbargrundstück zwei 137-Meter-Hochhäuser baut und mit der Rendite das Stadion dann finanziert.

Für diese Quersubventionierung würde die Stadt der Grossbank wiederum den Boden zu günstigen Bedingungen zur Verfügung stellen. Die SP kritisiert vor allem dieses Finanzierungskonstrukt. Nationalrätin Jacqueline Badran zeigte sich gar entsetzt darüber. Es koste die Steuerzahlenden über eine Milliarde Franken und sei keineswegs gratis, wie behauptet werde.

Deshalb empfehlen die SP-Delegierten, im November ein Nein in die Urne zu legen und eine eigene Stadion-Initiative zu lancieren.

Initiative soll es richten

Diese Volksinitiative «Für ein Fussballstadion ohne Milliarden-Abzocke» sieht vor, dass die Stadt das Stadion selbst finanziert und auf den Bau der zwei Hochhäuser verzichtet. In einem zweiten Schritt sollen dann neben dem Stadion gemeinnützige Wohnungen und ebensolcher Gewerberaum entstehen.

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