Hassbilder werden nicht nur auf sozialen Medien verbreitet, sondern zunehmend auch auf Kleinanzeigen-Portalen wie Amazon oder tutti.ch
Hassbotschaften
Im Netz wird eine Vielzahl an Hassbotschaften verbreitet. (Symbolbild) - Fabian Sommer/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Forschungsprojekt «Ein Bild verletzt mehr als 1000 Wort» analysiert Hassbilder.
  • Hassbotschaften sind demnach nicht nur in den sozialen Medien zu finden.
  • Auch auf Plattformen wie Amazon oder tutti.ch werden entsprechende Fotos verbreitet.
Ad

Memes, Fotos und Karikaturen mit Hassbotschaften werden nicht nur über soziale Medien geteilt. Wie eine Analyse der Fachhochschule Graubünden und der Universität Freiburg zeigt, kursieren Hassbilder auch auf Plattformen wie Amazon oder tutti.ch. Die Studie mit dem Namen «Ein Bild verletzt mehr als 1000 Worte» steht unter Leitung von Franziska Oehmer-Pedrazzi.

Bereitet Ihnen die Zunahme von Hassbotschaften im Internet sorgen?

Besonders beunruhigend sei, dass auch journalistische Medien an der Verbreitung von Hassbotschaften beteiligt seien. Dies schrieb die Fachhochschule in einer Mitteilung vom Dienstag. Die Abbildung von Hassbildern würde zur Verstärkung der Reichweite dieser Botschaften beitragen. Trotz der meist kritischen Auseinandersetzung in den begleitenden Artikeln

Hauptfundort der Hassbilder waren jedoch die üblichen Verdächtigen. Rund 27 Prozent der Bilder kursierten auf X, 24 Prozent auf Instagram. Geteilt werden die Hassbilder der Analyse zufolge in gleichem Masse durch ressourcenstarke Organisationen wie durch Einzelpersonen. Auch Parteien und Politikerinnen und Politiker sind demnach an der Verbreitung von Hassbotschaften im Internet beteiligt.

Bei rund der Hälfte der Bilder stellten die Forschenden einen aggressiven Ton fest. 14 Prozent davon wiesen demnach auch strafrechtlich relevante Inhalte wie Aufrufe zum Mord auf.

Transpersonen erhalten besonders viele Hassbotschaften

Der Hass richte sich dabei überwiegend gegen Personen aufgrund ihrer Nationalität (25 Prozent) oder ihres Geschlechts (21 Prozent). Besonders betroffen waren dabei Transpersonen.

Für die Bekämpfung von Hassbildern haben die Forschenden eine Empfehlung. Sie sprechen sich für die Ausweitung staatlicher Massnahmen für Plattformen wie X oder Instagram auf kleine Plattformen wie Kleinanzeigenportale. Diese würden zwar über hohe Nutzungszahlen verfügen, es gebe darauf aber nur geringe Melde- und Beschwerdeoptionen. Zudem empfehlen die Forschenden eine Einführung von Standards für die Parteikommunikation.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

InstagramInternetAmazonStudieMemesMordHass