Herdenschutz zeigt Wirkung – weniger Tierrisse als letztes Jahr

Pelin Seker
Pelin Seker

Region Visp,

Der Wolf vermehrt sich in der Schweiz. Durch guten Herdenschutz sinkt die Anzahl getöteter Nutztiere, dennoch reagieren einige Regionen widerwillig darauf.

Wolf
Zwei Wölfe des im Augstbordgebiet im Oberwallis ansässigen Rudels, aufgenommen im November 2016 durch eine Fotofalle der Gruppe Wolf Schweiz. In fünf Jahren dürfte der Wolfsbestand den im Alpenraum vorhandenen Lebensraum ausgeschöpft haben. (Handout Gruppe Wolf Schweiz) - sda - KEYSTONE/GRUPPE WOLF SCHWEIZ GWS

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Wallis werden mehr Tiere von Wölfen gerissen als im Kanton Graubünden.
  • Die Schäfer erhalten finanzielle Unterstützung für den Schutz ihrer Nutztiere.
  • Dennoch zeigen sich einige Regionen widerwillig bei der Umsetzung des Herdenschutzes.

Vor einigen Tagen fand ein Schäfer die Überreste von zwei Schwarznasenschafen in Gspon Wallis. Sie wurden Opfer eines Wolfsangriffs. Zwei weitere lebten noch, mussten jedoch von ihrem Leiden erlöst werden.

Der Hüter sieht nur eine Lösung: «Den Wolf soll man schiessen, wie das unsere Väter getan haben», sagt er dem «Tagesanzeiger». Der Schäfer erhält für seinen Verlust eine Entschädigung, obwohl die Tiere nicht genügend geschützt waren.

Herdenschutz ist von Bedeutung

Laut Stiftung Kora leben in der Schweiz aktuell 250 Wölfe. Die Anzahl Rudel sind im Vergleich zu letztem Jahr zwar gestiegen, jedoch nahm die Anzahl gerissener Tiere ab. Im Wallis wurden bis Mitte Juli 142 Nutztiere getötet, wobei nur 13 davon geschützt waren. Der Rest konnte nicht, oder wurde aus anderen Gründen nicht geschützt.

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Herdenhunde, die Schafe vor Wölfen schützen. (Symbolbild) - keystone

Im Kanton Graubünden kam es zu noch weniger Tierrisse: Sie verzeichnen 37 getötete Tiere. Laut der Gruppe Wolf Schweiz bedeuten mehr Wölfe nicht gleich mehr Risse. Guter Herdenschutz bedeute weniger Tötungen.

Entlöhnung durch Umsetzung

Schafhalter werden finanziell grosszügig unterstützt, wenn sie die nötigen Schutzmassnahmen einleiten. Das Parlament zahlt insgesamt 12 Millionen Franken zur Finanzierung von Zäunen, Hunde und Hirten, um die Tiere zu schützen.

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Ein Wolf, der in der Schweiz fotografiert wurde. (Archivbild) - Keystone

Herdenschutzbeauftragter Daniel Mettler sagt gegenüber dem «Tagesanzeiger», dass einige Regionen diese Schutzmassnahmen nur widerwillig umsetzen. Folgende Regionen zeigen, dass guter Herdenschutz Wirkung zeigt: d'Illiez VS und Alpe Pontimia im Nanztal VS melden keine Risse in dieser Saison.

Anders sieht es in Col de Verne VS und Laggintal VS aus – dort wurden gleich mehrere Tötungen gemeldet. In den letzten Jahren haben sich die Älpler jedoch verbessert, besonders als die jüngeren Generationen übernommen haben.

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Kommentare

User #4472 (nicht angemeldet)

Es hat schon zuviele wölfe. Wann wird die politik endlich schlauer. Es wir anders regaiert wenn der erste mensch angegriffen wird. Der wolf ist ein raubtier.

Kornblume

Liebe Leute, wenn ihr so etwas seht, kein Wasser, kein Schatten, ab auf die nächste Wache und Anzeige gegen den Halter erstatten.

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