Hoffmann Neopac prüft Schliessung des Standorts Thun
Die Hoffmann Neopac AG prüft den Verkauf ihrer Metallsparte, was zur Schliessung des Standorts Thun führen könnte.
Der Standort Thun des Verpackungsunternehmens Hoffmann Neopac AG steht vor der Schliessung. Davon wären bis zu 75 Mitarbeitende betroffen, wie Hoffmann Neopac am Montag mitteilte.
Das Unternehmen prüft demnach zurzeit den Verkauf seiner Metallsparte. Für diese liege ein verbindliches Kaufangebot vor. Abgegeben habe es ein international etabliertes Unternehmen mit starkem Fokus auf Metallverpackungen.
Der neue Eigentümer will demnach den Produktionsstandort im niederländischen Dronten mit allen Mitarbeitern übernehmen, um die bestehenden Kundenverträge weiterzuführen. Geschlossen würde hingegen der Betrieb am Standort Thun.
Möglicher Verkauf und seine Folgen
Der mögliche Verkauf ist Gegenstand eines dreiwöchigen Konsultationsverfahrens, das am Montag begonnen hat. Weitere Details zum möglichen Verkauf werden nach Abschluss des Verfahrens bekanntgegeben.
Hoffmann Neopac ist ein privates Unternehmen mit Hauptsitz in Thun. Die Gruppe produziert an sechs Standorten Verpackungen aus Metall und Kunststoff.
Im Oktober hatte Hoffmann Neopac bereits drei Produktionslinien von Thun ins holländische Werk verlegt und einen Drittel der Belegschaft abgebaut. Zur Begründung verwies das Unternehmen auf den Verlust wichtiger Kunden in der Schweiz und auf den starken Franken.
Reaktionen und Ausblick
Im Herbst hiess es noch, in Thun sollten 57 Mitarbeitende weiterbeschäftigt werden und elf Produktionsanlagen erhalten bleiben. Das Werk in Oberdiessbach und die weiteren auf die Tubenproduktion spezialisierten Tochtergesellschaften sind vom Umbau nicht betroffen.
Der Personalverband Angestellte Schweiz kritisierte am Montag das Management. Dessen Fehler hätten nun Konsequenzen für Mitarbeitende und den Standort Thun. Vonnöten sei ein fairer Sozialplan. Zurzeit prüfe die Geschäftsleitung, ob einige Mitarbeitende in Oberdiessbach weiterbeschäftigt werden könnten.