Höhere Preise schrecken Ski-Touristen nicht ab
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz steigender Preise rechnen Skigebiete hierzulande mit einer erfolgreichen Saison.
- Den Unterschied machen die ausländischen Gäste.
Die Corona-Krise scheint buchstäblich Schnee von gestern. Im Wallis etwa lassen die aktuellen Buchungsstände nicht nur auf eine bessere Wintersaison als im Vorjahr hoffen, sondern auch im Vergleich zum Vor-Corona-Winter 2019.
«Die Gäste dürfen sich wieder auf ein uneingeschränktes Wintererlebnis freuen», sagt Wallis Tourismus gegenüber der Nachrichten-Agentur AWP.
Den Unterschied machen die ausländischen Gäste. Während im Vorjahr die vermehrt im Inland bleibenden Schweizerinnen und Schweizern wieder für eine starke Wintersaison sorgten, machen nun die Touristen aus dem Ausland die Pandemie ganz vergessen.
Gleichzeitig dürften Ferien in der Schweiz klar teurer werden. Doch die global um sich greifende Inflation vermag die Euphorie der Ski-Orte kaum zu bremsen. «Die Inflation hat praktisch keinen Einfluss für den Schweizer Wintertourismus», teilte denn auch Schweiz Tourismus mit.
Preise steigen zwischen fünf und zehn Prozent
Laut dem Tourismusverband erwarten Bergbahnen und Hotellerie Preissteigerungen von bis zu 5 Prozent, in der Hotellerie punktuell gar von 10 Prozent. Und einer Umfrage in Graubünden zufolge steigen die Übernachtungspreise im Vergleich zum Winter 2019/20 um gut 6 Prozent.
Als Pluspunkt für die Schweiz könnte sich aber erweisen, dass die Inflation im europäischen Umland deutlich höher ist. Damit ergebe sich gegenüber der europäischen Konkurrenz ein leichter Preisvorteil, so Schweiz Tourismus. Dies werde im Ausland positiv registriert und kompensiere teilweise gar den stärkeren Schweizer Franken.
Auf alle Fälle dürften die ausländischen Touristen trotz Teuerung wieder deutlich zahlreicher kommen. Diese wollten sich das Schneeerlebnis in den Schweizer Bergen nicht nehmen lassen, ist man etwa im Wallis überzeugt. Bisher zumindest scheint sich die Inflation denn auch nicht auf Buchungsstände der ausländischen Touristen auszuwirken.
Unterschied machen ausländische Gäste
Gemäss Schweiz Tourismus hoffen die Schweizer Bergdestinationen auf 1,5 Prozent mehr Logiernächten als im Winter 2021/22 und 1 Prozent mehr als im Vor-Pandemie-Winter 2018/19. Das Plus basiert vor allem auf dem erwarteten Zuwachs bei den ausländischen Gästen von 18 Prozent.
Bei den Schweizer Gästen scheint dagegen der Zenit erreicht. Im Bündnerland etwa rechnet man hier mit einer Abnahme der Übernachtungen, wenn auch auf hohem Niveau. Schweiz Tourismus geht von einem Rückgang der Gäste aus der Schweiz von knapp 6 Prozent aus.
Machen Sie diesen Winter Skiferien?
Den Löwenanteil machen aber weiterhin die Schweizer Gäste aus. Es folgen die europäischen, insbesondere aus Deutschland, Belgien und Grossbritannien, wie es etwa aus dem Wallis heisst.
Aber auch die Gäste aus den USA sind längst zurück. In Graubünden liegen hier die Prognosen für den laufenden Winter bereits deutlich über dem fünfjährigen Durchschnitt. Gleiches gelte für weitere Fernmärkte wie Brasilien oder die Golf-Staaten.