Kanton Graubünden sperrt über Weihnachten Autobahn-Ausfahrten

Anna Baumert
Anna Baumert

Prättigau,

Ski-Touristen wählen auf dem Weg in die Bündner Berge oftmals den Weg durch die Dörfer. Jetzt unternimmt der Kanton etwas gegen die verstopften Strassen.

chur
Blick auf die Autobahnverzweigung Sarganserland A3/A13 mit Blick Richtung Chur. (Archiv) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Über die Festtage zieht es alle Jahre wieder viele Skifahrer auf die Bündner Skipisten.
  • In den Gemeinden an der Autobahn A13 führt dies zu verstopften Strassen.
  • Der Kanton lanciert jetzt ein Pilotprojekt, wobei einige Ausfahrten gesperrt werden.

Für die Einwohnerinnen und Einwohner von Bündner Gemeinden nahe der Autobahn A13 bedeuten sonnige Wintertage oftmals Frust. Denn: Auf dem Weg in die Skigebiete weichen viele Touristen mit dem Auto auf die Dörfer aus. Dies führt dazu, dass auf den Strassen kein Durchkommen mehr ist – auch Rettungskräfte kommen nicht vorwärts.

Letzten Winter sperrte die Gemeinde Schiers GR deshalb in eigener Regie die Ausfahrt, die von der Nationalstrasse ins Dorf führt. Später erklärten das Tiefbauamt Graubünden, die Kantonspolizei und das Bundesamt für Strassen die Aktion aber für illegal.

schiers
Die Gemeinde Schiers sperrte die Ausfahrt vergangenen Winter auf eigene Faust. Autofahrer wurden auf die Nationalstrasse zurückgewiesen. - zvg

Autos sollen auf Autobahn bleiben

Dieses Jahr dürfte es über die Festtage auch wieder viele Wintersport-Fans auf die Bündner Pisten ziehen. Verstopfte Dorfstrassen soll es nun aber nicht mehr geben.

Der Kanton Graubünden schreitet nämlich ein. Entlastet werden sollen in einem Pilotprojekt vor allem Gemeinden im vorderen Prättigau sowie die Stadt Chur und das Dorf Zizers GR.

Das Ziel: «Wir wollen, dass die Autofahrer auf der Nationalstrasse bleiben», sagt Reto Knuchel, Kantonsingenieur Graubünden zu SRF.

In der ersten Phase des Projekts werden verschiedene Ausfahrten im Prättigau gesperrt. Bei Zizers soll es eine Lichtsignalanlage geben. Die lokale Bevölkerung soll trotz Sperrungen gut angebunden bleiben. Denn die Gemeinden verfügen über mehrere Ausfahrten.

Das Problem: «Wenn die Posten nicht bemannt sind, dann werden die Fahrverbote zum Teil umfahren», so Knuchel. Deshalb müssten die Posten bewacht sein. Zu welchen Zeiten genau, darüber würde das Pilotprojekt Aufschluss geben.

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In weiteren Phasen könnten dann bei noch mehr Dörfern die Autobahnausfahrten gesperrt werden. Das Vorgehen des Pilotprojekts wurde vom kantonalen Tiefbauamt, dem Bundesamt für Strassen und der Kapo beschlossen. Dies in Absprache mit den Gemeinden.

In Schiers GR kommt die Idee gut an. «Es ist ganz in unserem Sinn», erklärt Gemeindepräsident Ueli Thöny.

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