Homosexualität: Arzt will in Pfäffikon Schwule «heilen»
Das Wichtigste in Kürze
- In Pfäffikon ZH tritt am Wochenende ein umstrittener Arzt als Redner auf.
- Ihm wird nachgesagt, Schwule therapieren zu wollen.
- Einwohner und Pink Cross wehren sich gegen seinen Auftritt – jedoch damit Erfolg zu haben.
Ein höchst umstrittener Arzt aus Hamburg möchte in Pfäffikon ZH seine Lehren verbreiten: Arne Elsen, sein Name. Der schlimmste Vorwurf gegen ihn: Er wolle Schwule heilen. Gegenüber einem NDR-Journalisten habe er einmal gesagt, dass der «Geist der Homosexualität» ausgetrieben werden müsse. Nachschauen kann man das nicht – weil NDR das Filmmaterial nicht mehr zeigen darf. Zahlreiche Medien berichteten aber von den fraglichen Therapien des «Homo-Heilers».
«Absolut schädlich, Homosexualität zu heilen»
Diesen Freitag soll er nun im Chesselhuus Pfäffikon, das der Gemeinde gehört, auftreten. Die Schwulenorganisation Pink Cross und Einwohner wehren sich jedoch vehement gegen sein Kommen. «Homosexualität ist doch keine Krankheit», sagt ein anonymer Pfäffiker zu «20 Minuten». Dem «Homo-Heiler» solle keine Plattform gegeben werden. Der Geschäftsführer von Pink Cross René Schegg meint derweil: «Es ist absolut unhaltbar und schädlich, wenn jemand Homosexualität heilen will. Es kann Menschen zerstören.»
Verbot der Diskriminierung nicht gegeben
Schegg und Einwohner haben sich bereits bei der Gemeinde mit ihren Bedenken gemeldet. Ohne Erfolg. «Nach sorgfältiger Abklärung der Veranstaltung und der Rechtslage ist ein Verbot des Heilungs-Weekend nicht möglich», begründet Gemeindeschreiber Hanspeter Thoma. Arne Elsen kann sich auf die Versammlungsfreiheit berufen. Das Verbot von Diskriminierung sei in diesem Fall nicht gegeben. «Die Aussage, Schwule heilen zu wollen, ist nicht strafbar.»
Der Veranstalter bezichtigt gegenüber «20 Minuten», dass der Arzt nie über Homosexualität gepredigt habe. Gepredigt mag stimmen. Therapiert und vor Kamera aufgesagt aber schon, wie zum Beispiel die «Bild» bestätigt.