Hunderte stehen in Luzern für den Frieden in der Ukraine zusammen
Am Freitagabend (4. März) haben sich hunderte Menschen in Luzern versammelt. Der russische Autor Schischkin äusserte sich zum Ukraine-Krieg und der Neutralität.
Das Wichtigste in Kürze
- Hunderte haben sich in Luzern versammelt, um gegen den Ukraine-Krieg zu protestieren.
- Auch der russische Autor Schischkin befand sich unter den Demonstrierenden.
- Er hofft auf Vergebung und äussert sich kritisch gegenüber der Schweizer Neutralität.
Mehrere Hundert Personen haben sich am Freitagabend auf dem Luzerner Kornmarkt versammelt und gegen den russischen Angriffskrieg demonstriert. An der Friedenskundgebung sprach unter anderem auch der russische Autor Michail Pawlowitsch Schischkin. Zur Kundgebung aufgerufen hatten die Luzerner Grünen, SP, GLP und die Mitte-Partei.
Die Luzerner Polizei schätzte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass rund 500 Personen anwesend waren. Die Veranstalter gingen von über 1000 Personen aus. Sicher ist: Der Platz am Kornmarkt war bis auf den letzten Platz gefüllt und von unzähligen Kerzen erhellt.
«Die Epoche der Neutralität ist vorbei»
«Ich will die Ukraine um Vergebung bitten», sagte der russische Autor Schischkin. Auch wenn er wisse, dass solche fürchterlichen Verbrechen nicht vergeben werden können. An die Schweiz appellierte er: «Die Epoche der Neutralität ist vorbei. Dies ist ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können.»
Schischkin wurde 1961 in der russischen Hauptstadt Moskau geboren. Er heiratete eine Schweizerin und lebt seit 1994 in der Schweiz. Für seine Romane und politischen Aufsätze erhielt er mehrere russische und Schweizer Literatur-Preise. In Russland ist er dank digitaler Verbreitung seiner Werke ein Bestseller-Autor.
«Wir sind der Solidarität und Verantwortung verpflichtet», sagte Luzerns Mitte-Präsident Christian Ineichen. «Wir dürfen nicht tatenlos zuschauen.» Er fühle sich sehr verbunden mit der ukrainischen Bevölkerung.
Putin macht die Freiheit und Demokratie zunichte
Putins Angriff sei nicht nur ein Angriff auf die Ukraine, sondern auch auf den Frieden, die Freiheit und die Demokratie. Dies sagte der Luzerner GLP-Nationalrat Roland Fischer. Und somit auch auf Europa, die Welt und die Schweiz. «Wir müssen diesen Krieg stoppen.»
Putins Angriffskrieg sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte der Luzerner Nationalrat Michael Töngi (Grüne). «Putin fürchtet sich vor Menschen, die die Zukunft mitgestalten wollen.» Nothilfe sei jetzt angezeigt.
Zwischen den verschiedenen Reden gab es zwei Schweigeminuten. Und um 20 Uhr, zum Ende der Kundgebung, läuteten fast alle Glocken der Stadt. Für den Frieden.