Im Gastgewerbe mangelt es an Auszubildenden
Die meisten Unternehmen in der Schweiz haben kein Problem, Lernende zu finden. Eine Ausnahme bildet das Gastgewerbe.
Das Wichtigste in Kürze
- Vier von fünf Unternehmen in der Schweiz haben keine Probleme, Lernende zu finden.
- Im Gastgewerbe gestaltet sich die Suche jedoch sehr schwierig.
- Jugendliche suchen vor allem im kaufmännischen Bereich eine Lehre.
Fast zwei Drittel der 77'000 im April angebotenen Stellen sind bereits vergeben worden. Die meisten Unternehmen haben gemäss Umfrage des Bundes ohne grössere Schwierigkeiten Lernende gefunden. Die Ausnahme bilden diejenigen, die im Gastgewerbe tätig sind.
Die Mehrheit der angebotenen Lehrstellen entfällt auf das Gesundheits- und Sozialwesen, den Handel, das Baugewerbe und die verarbeitende Industrie. Dies geht aus dem Nahtstellenbarometer hervor, welches das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) am Dienstag publizierte.
Rekrutierung von Lernenden im Gastgewerbe schwierig
Vier von fünf Unternehmen konnten trotz der Pandemie die Rekrutierung von Lernenden ohne grössere Schwierigkeiten sicherstellen, wie das SBFI schrieb. Im Gastgewerbe gestaltete sich die Suche schwieriger.
Insgesamt 82 Prozent der angebotenen Stellen befanden sich in der Deutschschweiz. 15 Prozent sind in der Romandie und 3 Prozent in der italienischen Schweiz. Die Mehrheit der befragten Unternehmen gab an, ihr Angebot auf dem Niveau des Vorjahres gehalten zu haben.
Mädchen und Knaben suchen in erster Linie nach einer Lehre im kaufmännischen Bereich. Darauf folgen geschlechtsspezifische Unterschiede: Frauen wollen am zweitliebsten Fachfrau Gesundheit werden, Männer Informatiker.
Über die Hälfte der interessierten Jugendlichen hat bereits einen Lehrvertrag
56 Prozent der befragten Jugendlichen mit Interesse an einer Lehrstelle hatten einen unterschriebenen Lehrvertrag. Ein Viertel der Jugendlichen, die ihre Lehre 2022 starten, wollten nebenbei die Berufsmaturität absolvieren. Jugendliche, die noch keine definitive Lösung gefunden haben oder unschlüssig sind, ziehen am häufigsten eine Zwischenlösung in Betracht. Das teilte das SBFI mit.
SBFI hat das Forschungsinstitut gfs.bern mit der Umfrage beauftragt. Das Barometer basiert auf einer schriftlichen Befragung von 11'015 Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren zwischen dem 22. Februar und dem 15. April 2022.
Dazu kommen 7718 Unternehmen mit mindestens zwei Mitarbeitenden zwischen dem 21. Februar und dem 13. April 2022. Rund 87'000 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren standen in diesem Zeitraum vor der Wahl ihrer Ausbildung.