Im Kanton Waadt verhaftet: Schweiz liefert gesuchte Französin aus
Weil sie ihre Tochter entführte, wurde eine Französin im Februar im Kanton Waadt verhaftet. Nun wurde die Frau den französischen Behörden übergeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag wurde eine seit 2011 gesuchte Französin den französischen Behörden übergeben.
- Im Februar war die Frau im Kanton Waadt bei einer Verkehrskontrolle festgenommen worden.
- Nach der Entführung ihrer Tochter wurde sie in Abwesenheit zu 6 Jahren Haft verurteilt.
Seit 2011 sucht Interpol nach einer Französin. Nun hat die Schweiz sie am Dienstag am Grenzübergang in Vallorbe VD den französischen Behörden übergeben.
Die Auslieferung wurde vom Bundesamt für Justiz (BJ) in einer Mitteilung vermeldet. Im Februar war die Frau gemeinsam mit ihrer heute 16-jährigen Tochter bei einer Verkehrskontrolle identifiziert worden.
Die Auslieferung stehe im Zusammenhang mit der Identifikation der gesuchten französischen Staatsangehörigen. Dies erklärte die stellvertretende Informationschefin Sonja Margelist auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Bei Verkehrskontrolle im Kanton Waadt festgenommen
Der Übergabe sei nichts mehr im Wege gestanden. Dies, nachdem das Bundesstrafgericht auf eine Beschwerde der Frau gegen die vom BJ verfügte Auslieferung nicht eingetreten sei.
Diese sei am Dienstag in Vallorbe erfolgt. Die Frau war am 22. Februar im Kanton Waadt verhaftet worden.
Sie hatte ihre Tochter 2011 bei Toulon im Süden Frankreichs entführt. Die französische Justiz hat sie unterdessen dreimal in Abwesenheit zu insgesamt sechs Jahren Haft verurteilt. Dies wegen Kindesentführung, Nichtvertretung eines minderjährigen Kindes und wegen falscher Anschuldigung.
Die Frau war elf Jahre auf der Flucht und hatte sich im Kanton Waadt niedergelassen. Mutter und Tochter sollen bei einem Ableger einer sektenähnlichen Gruppe im Kanton Waadt Unterschlupf gefunden haben.