Immer mehr Frauen: Rauschtrinken nimmt in der Schweiz zu
Der Anteil der Personen, die täglich Alkohol konsumieren, ist gemäss Bundesamt für Statistik um zwei Drittel zurückgegangen. Mit dem Alter nimmt der Konsum zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer weniger Personen in der Schweiz trinken täglich Alkohol.
- Das Rauschtrinken ist jedoch laut BFS seit 2007 angestiegen.
- Übermässiger Alkoholkonsum ist eine der Hauptursachen für frühzeitige Sterblichkeit.
Vier von fünf Personen in der Schweiz ab 15 Jahren haben 2022 Alkohol konsumiert. Dieser Anteil ist seit 30 Jahren stabil. Um knapp zwei Drittel ging hingegen der Anteil der Personen zurück, die täglich Alkohol konsumieren.
Mit zunehmendem Alter steige der tägliche Alkoholkonsum: Bei den 65-Jährigen und Älteren konsumiere jeder dritte Mann bzw. jede siebte Frau täglich Alkohol, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag weiter mit.
Fast ein Drittel der Männer ab 65 Jahren konsumiere täglich Alkohol.
Als Gesundheitsrisiken eingestuft werden insbesondere der regelmässige übermässige Konsum und das sogenannte Rauschtrinken.
2022 wiesen 4 Prozent der Bevölkerung einen tendenziell chronisch risikoreichen Alkoholkonsum auf. Seit 1997 sei dieser bei den Männern stärker zurückgegangen als bei den Frauen.
Wein ist bei Schweizern beliebtestes alkoholisches Getränk
Das Rauschtrinken stieg laut BFS seit 2007 an. Bei den Frauen ist der Anstieg deutlicher (von 6 Prozent auf 11 Prozent) als bei den Männern (von 16 Prozent auf 19 Prozent). Auch hier verringerte sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern. Rauschtrinken betrifft mehrheitlich Jugendliche und junge Erwachsene, vor allem junge Männer zwischen 15 und 24 Jahren: Fast ein Drittel von ihnen betrank sich 2022 mindestens einmal monatlich.
2022 war Wein das beliebteste alkoholische Getränk der Schweizer Bevölkerung: 49 Prozent der Personen konsumierten mindestens einmal wöchentlich Wein, 38 Prozent Bier, 16 Prozent Spirituosen und 2 Prozent Alcopops, wie es weiter hiess.
Übermässiger Alkoholkonsum ist eine der Hauptursachen für frühzeitige Sterblichkeit und beeinträchtigt die körperliche, psychische und soziale Gesundheit. Die BFS-Ergebnisse stützen sich auf die Schweizerische Gesundheitsbefragung von 1992 bis 2022.