Immer mehr Impfskeptiker sterben am Coronavirus
Die Nachrichten über Impfskeptiker, die am Coronavirus gestorben sind, häufen sich – und wöchentlich. Wirklich Mitleid erhalten die Verstorbenen aber nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Impfskeptiker sterben an einer Infektion des Coronavirus.
- Die Todesfälle sorgen im Netz oft für viel Schadenfreude.
- Zwei Schweizer Ethiker erklären, weshalb uns Schadenfreude nicht glücklicher macht.
Noch immer sterben weltweit täglich Hunderte, ja gar Tausende Menschen am Coronavirus. Unter ihnen befinden sich häufig auch Corona-Gegner. Sie setzten sich gegen das Maskentragen oder sonstige Massnahmen ein, vor allem aber gegen die Covid-19-Impfung.
Dazu gehörte auch Marcus Birks. Der 40-jährige Engländer wurde vor wenigen Tagen mit Grippe-ähnlichen Symptomen und einem Blutgerinnsel eingeliefert. Nun ist er tot.
Birks ist nicht der erste Impfskeptiker, der an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben ist. Gerade in der jüngeren Vergangenheit häuften sich die Fälle – und das rund um den Globus. Nebst England, gibt es auch Berichte aus Afrika und den USA.
Doch Mitleid erhalten die Verstorbenen kaum – im Gegenteil. «Die sterben gerade wie die Fliegen, hab' ich das Gefühl», witzelt ein Twitter-User. «War Corona wohl doch nicht ungefährlich wie behauptet», pöbelt ein anderer. «Das nenne ich Gerechtigkeit», «Selbst schuld», «Pech gehabt» und viele andere solche Kommentare finden sich im Netz.
Ethiker: Schadenfreude steht für Unglücklichsein
Doch warum freut es manche Menschen, wenn ein Skeptiker an den Folgen des Coronavirus stirbt? Ethiker Christof Arn erklärte bereits bei Nau.ch: «Schadenfreude haben wir, weil wir selbst nicht ganz glücklich sind.» Indem man auf andere herabschaue, könne man sein eigenes Selbstbewusstsein aufbauen.
Ruth Baumann-Hölzle, Leiterin von Dialog Ethik, warnte: «Schadenfreude sagt mehr über die sich freuende Person aus als über den Verstorbenen.» Man solle an dieser Stelle seine eigenen Gefühle infrage stellen.
Einige scheinen dies bereits verstanden zu haben. Denn: Nicht alle schliessen sich der Häme an. «Weiss nicht, ob ich so einen Post angemessen finde», stört sich einer. «Häme ist da falsch», schreibt ein anderer User.