Immer mehr Lädeli springen auf Dubai-Schoggi-Hype auf
Vor der Lindt-Fabrik stehen die Menschen am Samstag Schlange, für eine Tafel der Dubai-Schoggi. Auch immer mehr kleine Chocolatiers folgen dem Trend.
Das Wichtigste in Kürze
- Lindt verkaufte am Samstag 500 Tafeln seiner Dubai-Schokolade.
- Immer mehr Schweizer Schokoladenhersteller springen auf den Trend auf.
- Kleiner Chocolatiers sind dabei gegenüber den grösseren im Vorteil.
Tafelschokolade mit einer Füllung aus Pistaziencrème und Kadayif, den knusprigen Teigfäden, die sich in vielen orientalischen Desserts finden: Die Dubai-Schoggi ist wohl der Food-Trend des Jahres. Videos, in denen User die Schokolade probieren, werden auf Social Media millionenfach angeklickt.
Nun brachte der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli die Pistazienschokolade in die Schweiz. Im Museumsshop der Fabrik in Kilchberg ZH liess das Unternehmen am Samstagmorgen seine Version der Dubai-Schoggi auf die Kundschaft los.
Mit einem geschickten Marketingschachzug wusste Lindt, den Hype noch mehr anzustacheln: Die Schokolade war auf 500 Tafeln limitiert.
Jede zum Preis von 15 Franken – inklusive Nummerierung und Echtheitszertifikat. Das Ergebnis: Lange Warteschlangen vor der Schokoladenfabrik.
Nau.ch Leserin Silvia B.* (34) konnte sich eine Tafel der Dubai-Schoggi ergattern. Jedoch nicht die Lindt-Version, sondern das Original aus den Emiraten. «Ich war gerade im Spar in Urdorf ZH und hab eine gekauft», erzählt sie.
Die Leserin ist begeistert: «Meine Mutter und ich sind angefixt ab dem ersten Biss. Sooo fein!»
In der besagten Spar-Filiale in Urdorf ZH scheint die Schokolade aber noch eher ein Geheimtipp zu sein. In den Körben liegen noch massenweise Tafeln der Dubai-Schoggi. Und dies, obwohl eine Tafel mit 7.95 Franken fast halb so viel kostet, wie die in der Lindt-Fabrik.
Dubai-Schoggi: Industrielle Produktion schwierig – Vorteil für kleine Chocolatiers
Dass Lindt das Produkt nur in limitierter Menge verkauft, hat wohl nicht nur marketingtechnische Gründe. Die industrielle Herstellung sei anspruchsvoll, sagt Stefan Bruderer, Leiter der Produktentwicklung, gegenüber der «Zürichsee-Zeitung». «Darum kommt die Schokolade vorerst nicht regulär in den Handel.»
Auch die Konkurrenten Cailler (Nestlé) und Chocolat Frey (Migros) geben gegenüber der Zeitung an, vorerst keine eigene Dubai-Schoggi zu produzieren. Angesichts der Schwierigkeiten für die grossen Schokoladenproduzenten wittern kleine Chocolatiers ihre Chance.
So verkaufen etwa Casa Nobile in Bern oder Aeschbach Chocolatier in der Innerschweiz eigens entwickelte Versionen der Dubai-Schoggi. Die Nachfrage soll sehr gut sein.