Immer mehr Wild-Camper – Tiere müssen fliehen

Milena Zürcher
Milena Zürcher

Bern,

Social Media lockt immer mehr Menschen in die Schweizer Berge. Dieser Trend belastet die Natur: Die Tierwelt kommt nicht mehr zur Ruhe.

camping berge
Zwei Zelte in den Bergen. (Symbolbild) - unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Menschen wandern für einen perfekten Instagram-Post in die Berge.
  • An den beliebten Spots werden tagtäglich neue Zelte aufgebaut – trotz Verbot.
  • Wildhüter warnen nun: Die Tierwelt kommt nicht mehr zur Ruhe.

Die Schweizer Bergwelt fasziniert, schöne Orte werden schnell zum beliebten Foto-Sujet. Die Jagd nach dem perfekten Instagram-Post belastet jedoch die Natur.

Wie SRF berichtet, nehmen immer mehr Menschen mehrstündige Wanderungen und eine illegale Zeltnacht auf sich. Illegal, weil das Zelten in Naturschutzgebieten verboten ist. Doch daran halten sich viele nicht, wie ein Blick zu den beliebten Spots zeigt. Täglich werden neue Zelte aufgestellt.

Auf dem Augstmatthorn im Berner Oberland patrouillieren nun wöchentlich Ranger und Wildhüter – und verteilen Bussen. Denn: Der Trend hat negative Konsequenzen für die Natur. Er gefährdet den Lebensraum der Tiere.

Wahnsinnig abschreckend wirken die Bussen aber nicht. «Das Problem sind die sozialen Medien», sagt Wildhüter Matthias Zimmermann gegenüber SRF. «Es sind auch nicht immer dieselben Leute. Wenige kommen zweimal und machen denselben Fehler nochmal.»

Fehlende Ruhe

Das zunehmende Wild-Camping bringt vor allem ein Problem mit sich: Die Tierwelt kommt nicht zur Ruhe. «Normalerweise isst hier das Steinwild um diese Zeit», erklärt der Glarner Wildhüter Sämi Gantner. «Aber sie kommen nicht. Sie müssen ausweichen oder sie gehen unter.»

Gehen Sie gerne in die Berge?

Er warnt: «Es nimmt ein Ausmass an, das für die Tierwelt und Flora prekär werden könnte.»

Für die Ruhestörung zeigen die angesprochenen Camper zwar Verständnis, ein Verbot soll es ihrer Meinung nach trotzdem nicht geben. «Das ist ein bisschen der Zwiespalt, den man hat», sagt ein Zeltler. «Man will in die Natur, man will ihr nah sein, aber man wird halt eingeschränkt.»

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Kommentare

User #1084 (nicht angemeldet)

Genau dieses Beispiel zeigt, dass eine 8.8 Mio. Schweiz nicht mehr und ein 10 Mio. Schweiz noch weniger aufgeht, weil es dann auch bereits bei einem verschwindend kleiner Bruchteil von Wildcampern davon halt schon viel zu viele sind, um ohne Regelungen und Verbote durchzukommen. Und dies praktisch bei jeglicher Art von Freizeit-Beschäftigung, bei der jeder von uns mit Recht nicht auf sein Anrecht daran verzichten will.

User #3429 (nicht angemeldet)

Frustrierte Leute von heute schaffen das Zeitalter der Verbote.

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