Stadt Zürich

In Zürich warten Aushilfslehrpersonen Monate auf ihren Lohn

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus

Zürich,

Wegen dem Lehrermangel arbeiteten im Sommer Quereinsteiger und Studierende im Stundenlohn an Zürcher Schulen. Einige von ihnen warten noch immer auf ihr Geld.

Lehrerin
Lehrerinnen und Lehrer haben nicht genügend Ressourcen, um Kinder und Jugendliche mit psychischer Störung ausreichend zu unterstützen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Aushilfslehrpersonen warten im Kanton Zürich noch immer auf den Lohn vom Sommer.
  • Das kantonale Volksschulamt Zürich (VSA) ist wegen vielen Vikariaten im Rückstand.
  • Eine betroffene Studentin erzählt im «Tagesanzeiger» von ihren Erfahrungen.

Im August kommuniziert das kantonale Volksschulamt Zürich (VSA), dass die Lohnadministration überlastet sei. Bei den Auszahlungen komme es daher zu Verzögerungen, heisst es. Der Grund: personelle Engpässe.

Vikarinnen kriegen Lohn nicht

Betroffen sind damals unter anderem auch Aushilfslehrpersonen. Viele von ihnen sind Quereinsteiger oder Studierende, welche noch in der Ausbildung sind. Sie werden als Vikarinnen und Vikare angestellt, also als Teilzeitmitarbeiter im Stundenlohn.

Im August schreibt das VSA, dass die ausstehenden Löhne bis Ende September bezahlt würden. Das trifft offenbar nicht auf alle Betroffenen zu. Denn: Einige Aushilfslehrpersonen warten noch immer auf das Gehalt vom Sommer, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.

Wurde Ihnen der Lohn auch schon einmal verspätet ausgezahlt?

Die Zeitung nennt dabei ein konkretes Beispiel. Eine junge Studentin sei im Sommer für eine kranke Lehrperson eingesprungen. Für ihr Engagement bis im November habe sie noch immer kein Geld erhalten, heisst es. Nun bekunde sie Schwierigkeiten, ihre Rechnungen rechtzeitig zu bezahlen.

Lehrermangel
Sechs Stellen konnten bereits wieder besetzt werden. - dpa

Im Herbst habe sich die Betroffene bei der Schulleitung gemeldet. Diese habe das VSA umgehend kontaktiert und dazu aufgefordert, der Studentin endlich das Rapportformular zukommen zu lassen. Dieses wird benötigt, um die geleisteten Stunden einzutragen und den Vikarinnen schlussendlich den Lohn zu zahlen.

«Wie lästige Fliegen behandelt»

Die Schulleiterin sei daraufhin vertröstet worden, die Betroffene müsse sich noch gedulden. Der Grund sei eine noch nie da gewesene Flut von Vikariaten. Diese müssten verarbeitet und bewilligt werden.

Und so warte die Studentin weiter auf ihren Lohn. Laut «Tagesanzeiger» habe sie sich via Mail beim VSA beschwert – ohne Erfolg.

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Eine junge Lehrerin beim Unterricht. (Symbolbild) - dpa

Gegenüber der Zeitung sagt sie: «Das ist unerhört. Wir helfen, dass die Schule stattfinden kann, und werden dann wie lästige Fliegen behandelt.» Einer Studienkollegin sei es ähnlich ergangen.

Ob sie Anfang 2023 nochmals vikarisiert, sei offen, sagt die Betroffene. «Ich habe keine Lust, bis im August auf meinen Lohn zu warten.»

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