Indische Corona-Variante laut BAG in der Schweiz festgestellt
Die in den letzten Wochen stark diskutierte indische Corona-Variante wurde erstmals in der Schweiz nachgewiesen. Eingeschleppt hat sie ein Flugreisender.
Das Wichtigste in Kürze
- Das BAG bestätigt hierzulande einen Fall der indischen Corona-Variation.
- Die Behörden prüfen nun, Indien auf die Risikoliste zu setzen.
Die indische Corona-Variante hat ihren Weg in die Schweiz gefunden. Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) heute Samstag auf Twitter bekannt macht, wurde ein erster Fall bestätigt. «Es handelt sich um einen Passagier, der über einen Transitflughafen eingereist war», schreibt das BAG. Weiter wollen die Behörden prüfen, ob Indien nun auf die Risikoliste gesetzt wird.
In der Schweiz wurde der erste Fall mit der indischen COVID-19-Variante gefunden. Es handelt sich um einen Passagier, der über einen Transitflughafen eingereist war. Die Konsultation darüber läuft, Indien auf die Risikoliste zu setzen.#CoronaInfoCH #Coronavirus
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) April 24, 2021
Am Dienstag erklärte Patrick Mathys, dass das BAG die Situation in Indien beobachte. Zu diesem Zeitpunkt hiess es: Es sei aber noch nicht sicher, ob die indische Variante einen Effekt auf das epidemiologische Geschehen hierzulande haben könnte.
Indien mit über 2600 Todesfällen heute Samstag
In Indien sind die Infektionen mit dem Coronavirus zuletzt geradezu explodiert. Alleine heute Samstag wurde mit 2624 Todesfällen binnen 24 Stunden ein neuer Höchststand erreicht. 340'000 Neuinfektionen wurden gemeldet.
Laut indischen Experten hat auch B.1.617 – die indische Variante – einen Einfluss auf die hohe Verbreitung in dem asiatischen Land. Die Mutation tauchte erstmals Anfang des Jahres in Indien auf. Inzwischen ist die Variante auch in anderen Ländern angekommen. Darunter auch europäische Länder wie Deutschland, Dänemark und Grossbritannien.
Impfungen möglicherweise weniger effektiv
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland erklärt auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA vor einigen Tagen, dass die zwei Mutationen der indischen Variante «mit einer reduzierten Neutralisierbarkeit durch Antikörper oder T-Zellen in Verbindung gebracht werden, deren Umfang nicht eindeutig ist». Das heisst: Möglicherweise könnten Geimpfte und Genesene vor einer Ansteckung mit dieser Variante weniger gut geschützt sein.
Auch bei den in Südafrika (B.1.351) und Brasilien (P.1) entdeckten Varianten werden solche Eigenschaften befürchtet. Beide hat die WHO als besorgniserregend eingestuft – als sogenannte «Variant of Concern». Das gilt auch für die sehr ansteckende, Ende 2020 in Grossbritannien entdeckte Mutation B.1.1.7.
Indische Variante steht unter WHO-Beobachtung
Die indische Variante steht bei der WHO bisher aber erst unter Beobachtung – als «Variant of Interest». Eine WHO-Sprecherin erläuterte, dass eine Mutation als besorgniserregend gilt wenn bekannt ist, dass sie sich leichter ausbreitet, schwerere Krankheiten verursacht, dem Immunsystem entgeht, das klinische Erscheinungsbild verändert oder die Wirksamkeit der bekannten Instrumente verringert.