Infrastruktur in Binn VS durch Unwetter schwer beschädigt
Die Unwetterschäden im Wallis sind massiv, eine vorläufige Bilanz zeigt das Ausmass der Zerstörung.
Im Wallis hat die Gemeinde Binn eine vorläufige Schadensbilanz gezogen. Die Stromversorgung und die Wasserkraftinfrastruktur der Gommerkraftwerke AG seien durch das Lengtalwasser, das durch die extrem starken Regenfälle am letzten Wochenende anstieg, stark beschädigt worden.
Die betroffenen Wasserkraftanlagen seien für mehrere Monate vollständig stillgelegt. Ein 52-jähriger Kraftwerksmitarbeiter wird weiterhin vermisst, wie die Gemeinde am Freitag mitteilte.
Die Stromversorgung des Weilers Heiligkreuz sei aufgrund der massiven Schäden nach wie vor unterbrochen. Die Bewohner des Weilers, der zu den Gemeinden Binn und Grengiols gehört, waren am Sonntag evakuiert worden. Auch die kantonale und private Strasseninfrastruktur bis zum Weiler Heiligkreuz wurde massiv beschädigt, wie es weiter hiess.
Schwere Infrastrukturelle Schäden
Die Wiederherstellungsarbeiten würden jedoch Wochen in Anspruch nehmen. In einem ersten Schritt seien die bestehenden Abschnitte gesichert sowie verschütteten Bereiche geräumt worden.
Die Gommerkraftwerke AG berichtet von massiven Schäden an ihren Bauwerken. Das Gebiet oberhalb der Zentrale Heiligkreuz sei von der Flut völlig verwüstet worden. Das Terrain sei weiterhin gefährlich, da das Lengtalwasser an mehreren Stellen über das Ufer getreten sei.
Die betroffenen Wasserkraftanlagen werden den Angaben zufolge für mehrere Monate vollständig stillgelegt bleiben. Die Druckleitung des Kraftwerks Heiligkreuz wurde an einigen Stellen freigelegt, die Druckleitung vom Kraftwerk Saflisch wurde von den Fluten mitgerissen.
Die Arbeiten zur Sicherung des Gebiets dürften mehrere Monate in Anspruch nehmen, wie es weiter hiess. Das Ausmass der Schadenssumme habe noch nicht ermittelt werden können.
Armee im Einsatz
Die Armee beschloss unterdessen, auch im vom Unwetter getroffenen Val d'Anniviers Soldaten und Maschinen einzusetzen. Rund ein Dutzend Armeeangehörige sollen insbesondere die Strasse zwischen St-Jean und Mission räumen, die bei den Unwettern mit fast eineinhalb Metern Schutt bedeckt wurde, wie Jean-Claude Gagliardi, der Einsatzleiter der Armee, gegenüber Keystone-SDA sagte.
Im Wallis sind in der Gemeinde Goms noch immer rund 60 Armeeangehörige im Einsatz, im Dorf Saas-Grund, das sehr stark betroffen ist und einen Toten zu beklagen hat, sind es rund 30. In Siders seien die Arbeiten zum Abpumpen des Wassers abgeschlossen. So Gagliardi. Die rund 50 Soldaten seien an ihren Stützpunkt in Bremgarten AG zurückgekehrt.
Todesopfer identifiziert
Im Tessin wurde derweil ein weiteres Todesopfer identifiziert, wie die Kantonspolizei am Freitag mitteilte. Es handle sich um einen 67-jährigen Schweizer aus Locarno. Der Mann war am Dienstag in Riveo im Flussbett der Maggia tot aufgefunden worden.
Weiterhin werden im Tessin vier Personen vermisst. Insgesamt sind nach zwei Unwetter-Wochenenden in der Schweiz mindestens acht Opfer zu beklagen.