Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» eingereicht
Mit über 100’000 beglaubigten Unterschriften ist am Dienstag die Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» bei der Bundeskanzlei eingereicht worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» wurde heute in Bern eingereicht.
- Hinter dem Volksbegehren stehen 15 Organisationen.
Die Forderung, die heute Dienstag eingereicht wurde, findet breite Unterstützung aus dem gesamten Parteienspektrum, von den Grünen bis zur SVP.
Über 80 Prozent der in der Schweiz gehaltenen Hühner stünden in ihrem Leben nie auf einer Wiese und hätten bereits am 30. Lebenstag ihr Schlachtgewicht erreicht, hiess es von Seiten der Initianten. 50 Prozent der Schweine in der Schweiz sähen bis zu ihrem Schlachttag nie den freien Himmel.
Dies seien nur wenige der schockierenden Zustände, die mit dem Schweizer Tierschutzgesetz, dem «besten Tierschutzgesetz der Welt», vereinbar seien.
Auch die katastrophalen Auswirkungen auf Umwelt und Klima wurden an der Einreichung thematisiert. Für die Produktion der immensen Menge an Tierprodukten würden jährlich 1,2 Millionen Tonnen Futtermittel importiert. In Brasilien werde dafür hektarweise Regenwald brandgerodet, und damit würden nicht erneuerbare Ressourcen irreversibel vernichtet.
Forderungen der Volksinitiative
Die Volksinitiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» (Massentierhaltungsinitiative) verlangt eine Verfassungsänderung zur landwirtschaftlichen Tierhaltung. Der Bund soll die Würde des Tieres in der landwirtschaftlichen Tierhaltung schützen.
Tierhaltung: Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» eingereicht https://t.co/PX1ay4elLf pic.twitter.com/E3gn36fknt
— «Aktuelle News» Pressenews Mediennews Aktuellenews (@Medien_News) September 17, 2019
Konkret soll der Bund Kriterien festlegen für eine tierfreundliche Unterbringung und Pflege, den Zugang ins Freie, die Schlachtung und die maximale Gruppengrösse pro Stall. Er soll auch Vorschriften über die Einfuhr von Tieren und tierischen Erzeugnissen zu Ernährungszwecken erlassen.
Für die Umsetzung der Initiative sind maximale Übergangsfristen von 25 Jahren vorgesehen. Hinter dem Volksbegehren stehen 15 Organisationen.