Insel im Greyerzersee zu Fuss erreichbar – Touris strömen hin
Die Greyerzersee-Insel erlebt einen grossen Besucher-Ansturm. Wegen wenig Wasser kann man sie zu Fuss erreichen. Schuld ist aber nicht der fehlende Regen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Ogoz-Insel auf dem Greyerzersee ist momentan zu Fuss erreichbar.
- Grund dafür: der niedrige Wasserstand des Sees im Kanton Freiburg.
- Das sorgt für eine «Völkerwanderung» auf die Insel.
Am Wochenende lockt das warme Wetter die Menschen in der Schweiz nach draussen.
Gleichzeitig gibt es rund um diverse Gewässer derzeit ein Natur-Phänomen zu bestaunen. Denn: Es fehlt Regen, zahlreiche Gewässer trocknen aus. Die niedrigen Wasserstände verändern die Landschaft um Seen und Flüsse. Und legen Wege frei, die sonst unter Wasser stehen würden.
Auch am Greyerzersee im Kanton Freiburg liegt vieles im Trockenen. Dort hat das fehlende Wasser dazu geführt, dass die Ogoz-Insel in der Mitte des Sees zu Fuss erreichbar ist.
Im Gegensatz zu Bodensee oder Zürichsee wurde dort das Wasser aber bewusst abgelassen. Denn: Am Ende des Winters wird der künstlich angelegte See jeweils entleert, um das Wasser aus der Schneeschmelze aufzufangen. Dieses fehlt derzeit aber noch.
Unter 668 Meter über Meer muss der Pegel sein, um auf die Insel laufen zu können. Derzeit liegt er sogar auf 665 Meter. Der Hin- und Rückweg zur Insel dauert etwa eine Stunde.
Besuch der Ogoz-Insel gleicht einer «Völkerwanderung»
Ein Anblick, den sich viele Ausflüglerinnen und Ausflügler nicht entgehen lassen wollen.
Das berichten Valentina S.* und Marcella S.*, zwei Wandererinnen aus dem Kanton Bern. «Wir kamen uns vor wie an einem absoluten Touri-Hotspot – was es derzeit auch wirklich ist.»
Weiter erzählen sie: «Man musste fast schon anstehen, um zur Insel hinauszulaufen. Es war eine Völkerwanderung.»
Bootssteg auf einer Sandbank statt im Wasser
Untermalt wird dies auch durch Bilder, die die beiden Frauen aus dem Bernbiet geschossen haben.
Darauf zu sehen: Menschenkolonnen, die auf die Insel hinausspazieren, ein voller Parkplatz und ein mit Menschen gesäumtes Seeufer.
Ausserdem zeigen die Bilder auch, wie tief der Wasserstand am Greyerzersee zurzeit wirklich ist. Der Bootssteg liegt nicht mehr im Wasser. Sondern auf einer Sandbank ausserhalb des Sees.
Extra keine Werbung für Insel-Fussweg bei wenig Wasser
Dass der Wassertiefstand und die zu Fuss erreichbare Insel Besuchende an den Greyerzersee zieht, weiss man auch beim Freiburger Tourismusverband.
Gegenüber Nau.ch erklärt Mediensprecherin Céline Brügger: «In Absprache mit der Gemeinde vermeiden wir, die Erreichbarkeit der Ogoz-Insel zu Fuss in unseren Marketingkampagnen hervorzuheben.»
Stattdessen empfehle man, die Insel mit ihren Ruinen und der Kappelle im Sommer zu besuchen. Dies mit dem Boot oder mit einem gemieteten Stand-up-Paddle, Kajak oder Kanu.
Parkplätze sind «begrenzt»
Jedoch: «Die grosse Nachfrage beschränkt sich auf einige wenige Wochenendtage mit schönem Wetter. Unter der Woche sind kaum Engpässe zu beobachten.»

Zudem gebe sich die Gemeinde Pont-en-Ogoz grosse Mühe, die Gäste auf die extra geschaffenen Parkplätze zu lenken, so Brügger. «Diese sind jedoch begrenzt, was hinsichtlich der kurzen Dauer der Erreichbarkeit der Ogoz-Insel zu Fuss verständlich ist.»
Deshalb empfehle man Besucherinnen und Besuchern, den Greyerzersee und die Ogoz-Insel nach Möglichkeit mit dem ÖV zu besuchen.