Am Samstag vor einer Woche fährt ein Interregio in Zug los – während einige Fahrgäste noch aussteigen. Der Vorfall wird nun intern geprüft.
SBB Zug
Die Präsentation des Einklemmschutzes nach dem tödlichen Unfall in Baden AG. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zug fuhr am Samstag vor einer Woche ein Zug mit einer offenen Tür los.
  • Fahrgäste betätigten nach einer längeren Wartezeit die Notentriegelung einer Tür.
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Anfang August kam es am Bahnhof Baden AG zu einem tragischen Arbeitsunfall. Bei der Abfahrt eines Interregios wurde ein SBB-Mitarbeiter von einer Tür eingeklemmt und mitgeschleift. Der 54-jährige Zugchef trug sich dabei tödliche Verletzungen zu.

Nun die nächste unglückliche Meldung: Am Samstag vor einer Woche fährt ein Interregio-Zug einfach los – obwohl noch eine Tür offen ist und die Menschen aussteigen wollen.

Verspätung wegen defekter Tür

Wie «zentralplus» heute Sonntag vermeldet, hält der Zug von Luzern nach Zürich zwar anfangs planmässig in Zug an. Wie eine Durchsage mehrere Minuten später aber vermeldet, kann der Zug aufgrund einer defekten Tür nicht losfahren. Die Verspätung steigert sich auf bis zu 20 Minuten.

Viele Passagiere stehen auf und wollen den Zug verlassen – doch sie können nicht. Die Türen bleiben zu! Schliesslich öffnet sich aber doch noch eine Tür im Wagen vier und einige Fahrgäste können raus.

Doch dann der Schock: Während mehrere Personen noch mit einem Fuss im Zug und mit dem anderen bereits auf dem Perron stehen, setzt sich der Zug in Bewegung. Die aussteigenden Reisenden müssen aufs Perron hüpfen.

Nervosität und Panik

Wie ein Leser gegenüber «zentralplus» erzählt, sei kurzzeitig eine gewisse Panik entstanden. Man habe «Stopp» gerufen – einige versuchten sogar, wieder in den Zug einzusteigen. «Auch gewisse Leute im Zug waren sichtlich nervös geworden und wirkten aufgelöst.»

Es sei zwar alles glimpflich ausgegangen, aber es hätte «sehr leicht passieren können, dass jemand unter den Zug gerät beim Aussteigen».

Tür per Notentriegelung geöffnet

Die SBB bestätigte laut «zentralplus» den Vorfall. Sprecher Reto Schärli erklärte, dass das Zugpersonal die Türen des Zuges wegen einer Störung kontrollieren mussten. Reisende hätten anschliessend die Verriegelung einer Tür per Notentriegelung geöffnet, um aussteigen zu können.

Der Lokführer musste vor dem Abfahren die Türkontrolle infolge der bekannten Störung überbrücken. Die danach not-geöffnete Tür sei nicht mehr angezeigt worden. Eine Verkettung unglücklicher Umstände.

Schärli mahnt: Die Notöffnung dürfe nur bei einem Notfall geöffnet werden. Dies steht mehrsprachig neben dem Hebel angeschrieben. Der Vorfall werde nun intern geprüft.

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