Interview mit No Billag-Initiant Olivier Kessler bleibt geheim

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Basel,

No-Billag-Initiant Olivier Kessler hat pointierte Meinungen. Diese breitet er in einem Interview mit der «Basler Zeitung» aus. Abgedruckt wird aber nichts: Obwohl man sich gegenseitig sympathisch ist, reisst der Geduldsfaden. Kessler spricht von «Unwahrheiten».

No Billag-Initiant Olivier Kessler gibt nur selten Interview wie hier bei Nau. Jetzt wird eines aber nicht einmal abgedruckt.
No Billag-Initiant Olivier Kessler gibt nur selten Interview wie hier bei Nau. Jetzt wird eines aber nicht einmal abgedruckt. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • No Billag-Initiant Olivier Kessler gibt eins seiner seltenen Interviews – dieses wird aber nicht abgedruckt.
  • Beim Gegenlesen habe Kessler praktisch alles umgeschrieben, moniert die «Basler Zeitung».
  • Sie vermutet, Kessler habe seine Meinung nicht der Öffentlichkeit zumuten wollen.

Olivier Kessler ist «Mr. No Billag», Interviews gibt er aber nur selten. Das wohl letzte vor der Abstimmung führte er Anfang Februar mit Nau (s. unten). Kurz davor gab es das Interview im Rahmen der Arena-Sendung, ansonsten war seit Ende 2017 aber Funkstille bei ihm.

Einblick in Kesslers politische Ansichten

Die «Basler Zeitung» erhielt jetzt aber den Zuschlag, führte ein «launiges und nie langweiliges» Interview. Beim Gegenlesen aber habe Kessler das Interview komplett umgeschrieben. Aussagen zu seiner politischen Haltung, und nicht nur die pikanten, seien durch PR-Floskeln ersetzt worden. Weil Kessler nicht kompromissfähig sei, habe man schliesslich ganz auf einen Abdruck verzichtet.

Kesslers Schweiz sei ein Minimalstaat, der mit dem heutigen Sozialstaat wenig bis gar nichts gemein habe, schreibt die BaZ. Er habe wohl gespürt, wie sein libertäres Menschenbild in der Öffentlichkeit aufgenommen werden könnte, und das den Lesern nicht zumuten wollen.

Aussage gegen Aussage

Auf Anfrage von Nau verweist Kessler auf seinen Blog. Dort schreibt er, die BaZ verdrehe die Tatsachen und verbreite «viele Halbwahrheiten und Unwahrheiten» über ihn. Man habe ihm gesagt, das Interview werde aus Platzgründen noch gekürzt, deshalb habe er eigene Vorschläge gemacht, welche Fragen zu streichen seien.

Zudem sei er mit der Formulierung seiner eigenen Antworten nicht zufrieden gewesen. Diese seien ihm «zu wenig verständlich und argumentativ noch zu wenig schlüssig erschienen.» Völlig umgeschrieben oder verständlicher formuliert: Es ist offenbar auch nach einer Stunde Interview nicht ganz so einfach, Kesslers Meinung nachzuvollziehen.

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