iPhone: Auch in der Schweiz gibt es falsche Notrufe
Neu kann ein iPhone Unfälle erkennen und eigenständig den Notruf wählen. Es kommt jedoch immer wieder zu Fehlalarmen – auch in der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine neue iPhone-Funktion kann bei Unfällen automatisch den Notruf aktivieren.
- Teilweise greift die Funktion jedoch, obwohl sie gar nicht müsste.
- Auch in der Schweiz kommt es deshalb zu Fehlalarmen.
Die neue iPhone-Funktion soll das Leben eigentlich sicherer machen – und einfacher: Erkennt das Gerät mit seinen Beschleunigungssensoren ungewöhnliche Stillstände oder Abbremsungen, setzt es automatisch einen Notruf ab.
Doch die neue Funktion hat auch ihre Tücken. Das zeigte sich kürzlich im US-Bundesstaat Colorado in aller Deutlichkeit.
An nur einem Wochenende gingen laut der «Colorado Times» bei einer Zentrale 71 Notrufe ein. Aber: Bei keinem einzigen handelte es sich tatsächlich um einen Ernstfall. Für alle Anrufe war die Notruf-Funktion des iPhones verantwortlich.
iPhone: Neue Funktion sorgt für Missverständnisse
Das Problem ist auch in der Schweiz bekannt. Bei der Organisation Notrufe erfasst man durch technische Missverständnisse ausgelöste Notrufe zwar nicht systematisch. Zahlen dazu gibt es also nicht.
«Wir bekommen jedoch ebenfalls solche Notrufe», bestätigt Andreas Beeler, Ressortleiter bei Polizeitechnik und -informatik (PTI) Schweiz, gegenüber Nau.ch. Das Ausmass sei allerdings «bei weitem» nicht so gross wie zuletzt in Colorado.
Auch in der Schweiz steckt oftmals die neue Funktion beim iPhone hinter den Fehlalarmen. Beeler betont: «Es handelt sich aber um Einzelfälle.»
Die Organisation Notruf koordiniert sämtliche Belange der Notrufnummern 112, 117, 118 und 144.
Der Schweizer Rettungsflugwacht (Rega) sind keine Fehlalarme aufgrund der Apple-Funktion bekannt. «Grundsätzlich empfehlen wir die Nutzung der Rega-App zur Alarmierung bei einem Notfall. Der aktuelle Standort wird dabei automatisch an die Rega-Einsatzzentrale übermittelt.» Das spare im Notfall wertvolle Zeit, heisst es auf Anfrage.