iPhone: Geschichte und Entwicklung des revolutionären Smartphones
Das Wichtigste in Kürze
- Steve Jobs hat das erste iPhone am 9. Januar 2007 vorgestellt.
- Es ist das begehrteste Produkt des amerikanischen Tech-Konzerns Apple.
Am 9. Januar 2007 hat Steve Jobs die Welt verändert. Mobiltelefone waren bis dato kleine Geräte mit vielen Knöpfen und kleinem Bildschirm. Seit der Vorstellung des iPhones auf der Macworld Conference & Expo in San Francisco hat sich dieses Bild komplett geändert.
Das erste Smartphone von Apple war geboren. Der Begriff Smartphone war zwar schon erfunden, hat sich aber erst mit dem Apple-Flaggschiff richtig durchgesetzt.
«Dann und wann erscheint ein revolutionäres Produkt, dass alles ändert. Es ist ein Glück, wenn man in einer Karriere auch nur an einem dieser Produkte arbeiten kann», sagte der Apple-CEO. Damit behielt er Recht.
Campieren vor Läden
Doch auch wenn das Mobiltelefon bereits im Januar angekündigt wurden, mussten sich Fans des US-Unternehmens noch gedulden. Der Verkaufsstart in den USA am 29. Juni 2007, veranlasste Tech-Enthusiasten zum Campieren vor den Läden. In der Schweiz ist das erste Modell gar nie offiziell erschienen.
Eine der revolutionären technischen Änderungen ist die Bedienung. Dem Benutzer stehen neu nur noch fünf Tasten zur Verfügung. Ein Grossteil der Inputs wird über den Touchscreen abgehandelt – sogar mit Multi-Touch-Funktion: Es werden mehrere Finger erkannt.
Beim Editieren und Verfassen von Texten erscheint eine Tastatur im Computer-Layout auf einem dazumal grossen Bildschirm von 3,5 Zoll. «Text on 9 keys», wie es auf den Handys bis anhin verwendet wurde, war damit abgelöst.
Sensoren des ersten iPhones
Drei Sensoren vereinfachten die Handhabung des Apple-Smartphones. Ein Sensor merkt, wenn man sich dem Bildschirm nähert. Die Ausschaltung, etwa bei einem Telefonat, erfolgt automatisch.
Zudem erkennt das Handy, ob es auf die Seite oder in die Höhe gedreht wird. Der letzte Sensor passt die Helligkeit des Bildschirms den Lichtverhältnissen in der Umgebung an.
Das iPhone läuft auf dem von Apple entwickelten iOS-Betriebssystem. Mittlerweile wird eine Adaption davon auch auf anderen Apple-Geräten wie dem iPad oder dem Apple TV eingesetzt.
Viele der revolutionären Neuerungen wie die Bildschirmtastatur sind jedoch nicht für das iPhone entwickelt worden. Steve Jobs hatte im Sinn, die Techniken zuerst für in einem Tablet zu verwenden, entschied sich aber noch um.
iPhone 3G
Das zweite Apple-Handy ging am 21. Juli 2008 in über 20 Ländern gleichzeitig an den Start – diesmal auch in der Schweiz. Das Display ist mit 3,5 Zoll und einer Auflösung von 320x480 Pixel identisch zum Vorgänger. Auch bei der Kamera hat sich nichts getan.
Die grössten Änderungen befinden sich im Inneren. Wie der Name verspricht, unterstützt das iPhone 3G die dritte Mobilfunk-Generation. Erstmals besitzt das Apple-Handy zudem GPS, welches auch von diversen Apps verwendet wird.
Mit dem neuen iPhone kam auch der App Store. Damit können Drittanbieter seither Anwendungen für Apple-Geräte entwickeln.
Davon profitieren auch soziale Medien wie Facebook und Twitter. Die Möglichkeit verschiedenste Tools über den App Store direkt und einfach herunterzuladen, eröffnen nahezu unendliche Möglichkeiten.
iPhone 3GS
Das iPhone 3GS wurde im Gegensatz zu den beiden Vorgängern nicht von Steve Jobs vorgestellt. Diesmal war Marketingchef Phil Schiller am Zug. Äusserlich tat sich wieder wenig. Im Inneren findet sich jedoch doppelt so viel Arbeitsspeicher und ein schnellerer Prozessor.
Auch die Kamera erhielt ein deutliches Upgrade: Zeitgemäss solide Drei-Megapixel-Aufnahmen können mit dem Gerät gemacht werden.
iPhone 4
Mit dem iPhone 4 wurde das Mobiltelefon generalüberholt: neues Design, mehr Power und diverse neue Funktionen. Der Rahmen besteht zum ersten Mal aus Edelstahl. Ein weiterer Sensor erkennt zudem Rotationen in die Höhe, Breite und Tiefe des Raumes – genannt Gyroskop.
Weiter wurde bei der Präsentation am 7. Juni 2010 die neue Software FaceTime von Steve Jobs angekündigt. Mit dieser App können seit der Freigabe am 24. Juni 2010 Video-Telefonate durchgeführt werden.
Mit dem vierten Apple-Smartphone kamen aber auch erstmals grössere technische Störungen. Ein Softwareupdate konnte das Empfangsproblem nicht lösen. Apple versprach daraufhin allen Käufern eine Art Hülle mit dem Namen «iPhone Bumper», um den Folgen Herr zu werden. Die Rückerstattung des Kaufpreises war eine weitere Option.
iPhone 4s
Siri ist mit dem iPhone 4s neu mit von der Partie. Der Sprachassistent beantwortet Fragen und nimmt mühsame Tipparbeiten ab. Die fünfte Generation des Apple-Smartphones wurde am 4. Oktober vom neuen Apple-CEO Tim Cook präsentiert.
Einen Tag später, am 5. Oktober 2011, starb Steve Jobs an einer Krebserkrankung. Der Nachfolger, das iPhone 5, soll jedoch noch vor dem Tod vom Apple-Mitgründer entwickelt worden sein.
Auch beim iPhone 4s gab es erneut technische Probleme. Diesmal hauptsächlich mit dem Akku und der Netzverbindung. Apple tauschte betroffene Geräte innerhalb der Garantie aus.
iPhone 5
Knapp ein Jahr später, am 12. Februar, präsentierte Apple das sechste Smartphone. Ein Novum ist der neue Lightning-Anschluss, welcher fortan unter anderem zum Aufladen des Akkus genutzt wird. Der Bildschirm und das Handy selbst sind deutlich grösser geworden.
iPhone 5s und 5c
Erstmals in der Geschichte verkauft Apple auch eine Budget-Variante seines Flaggschiffs. Das 5c war nur eine minimal verbesserte Version des ein Jahr zuvor erschienen iPhone 5. Immerhin war das Gerät in vielen zusätzlichen Farben erhältlich.
Das leistungsstärkere 5s hingegen verfügt über einen zweiten Prozessor. Der Fingerabdruck-Sensor mit dem Namen Touch ID ist das erste Mal in ein Apple-Handy integriert.
iPhone 6 und 6 Plus
Die grosse Neuerung: Apple hat das Gerät abermals grösser gemacht. Die iPhones 6 und 6 Plus sind mit 4,7 sowie 5,5 Zoll merklich grösser als die Vorgänger-Produkte.
Wäre Jobs noch am Ruder gewesen, wären die Smartphones wohl etwas kleiner ausgefallen. 3,5 Zoll waren für ihn die «perfekte Grösse für Kunden». Auch der Akku der Plus-Variante war deutlich grösser als jener der Standard-Version.
Die längere Akkulaufzeit, die Grösse des Displays, schnellere Hardware sowie eine verbesserte Kamera sind fortan die Charakteristiken der Plus-Modelle.
6s, 6s Plus und SE
Von den Dimensionen her sind die neuen iPhones 6s und 6s Plus mit ihren Vorgängern identisch. Die neue Generation wurde am 9. September 2015 vorgestellt und war genau einen Monat später in der Schweiz erhältlich. Eine technische Neuheit ist der sogenannte 3D Touch, der die Druckstärke verarbeiten kann und haptisches Feedback gibt.
Die Bildschirme sind seit dem iPhone 6 für einigen Kunden zu gross geworden. Deshalb lancierte Apple ein halbes Jahr später das iPhone SE. Das Design ähnelt den Geräten der fünften Generation, die Technik im Inneren glich den aktuellen Geräten.
Preislich lag dieses etwas unter den Schwester-Modellen.
iPhone 7 und 7 Plus
Die Modelle von 2016 brachten auch kritische Stimmen hervor. Erstmals verfügten die Smartphones über keinen Kopfhöreranschluss mehr. Die mitgelieferten EarPods nutzen den ebenfalls zum Akku-Laden verwendeten Lightning-Anschluss.
Um normale Klinkenstecker-Kopfhörer zu verwenden, braucht es einen Adapter, der noch mitgeliefert wurde.
iPhone 8, 8 Plus und iPhone X
Die Rückseite des iPhone 8 und 8 Plus ist aus Glas. Dies ermöglicht das kabellose Laden des Akkus über eine Qi-Ladestation. Die Geräte sind am 12. September 2017 von Tim Cook vorgestellt worden.
Das iPhone X wurde ebenfalls an diesem Tag präsentiert. Das X steht für das zehnjährige Jubiläum des Apple-Smartphones. Face ID ist seither mit einem eigens für diese Funktion verbauten Sensor möglich. Die Smartphones lassen sich so mittels Gesichtserkennung entsperren.
Die Entsperr-Funktion war jedoch Kritik ausgesetzt. Personen mit ähnlichen Gesichtern – zum Beispiel Zwillinge, konnten den Schutzmechanismus umgehen.
iPhone XR, XS und XS Max
Die nächste Serie der Apple-Smartphones wurde am 12. September 2018 präsentiert. Sowohl das XS und wie auch das XS Max unterstützen die Dual-Sim-Funktion. Dies ist jedoch nur mit der Kombination aus einer physischen Karte und einer eSim möglich.
iPhone 11, 11 Pro und Pro Max
Im September 2019 wurde mit dem iPhone 11 die nächste Version des Smartphones vorgestellt. Sie fokussierten sich vor allem auf eine Verbesserung der Kamera. Neben der Linse mit mittlerer Brennweite wurden ein Teleobjektiv und eine Ultra-Weitwinkel-Kamera integriert.
In einem Versuch, sich umweltfreundlich zu zeigen, hat Apple sowohl den Lade-Adapter als auch die EarPods aus dem Lieferumfang entfernt. Auch bei den nachfolgenden Generationen fehlten diese.
Ziel war es, elektronische Abfälle sowie überflüssige Verpackung zu vermindern. Konsumentenrechtler kritisierten diese Entscheidung, denn eine Lademöglichkeit sei essentiell für die Nutzung eines Smartphones.
iPhone 12, 12 Pro, Pro Max und 12 mini
Am 13. Oktober 2020 wurde die nächste Generation des iPhones enthüllt. Sie bot erstmals vollumfängliche 5G-Nutzung. Die Integration des neuen Mobilfunkstandards führte zu ihrem Werbeslogan: «Fast zu schnell, um wahr zu sein».
MagSafe war eine weitere Neuerung. Peripherie und Accessoires konnten neu an der magnetischen Rückseite des Smartphones angebracht werden. Dazu zählten einerseits abgestimmte Hüllen, andererseits aber auch der speziell dafür entwickelte MagSafe Charger. Dieser ermöglicht kabelloses Aufladen des Akkus.
iPhone 13, 13 Pro, Pro Max und 13 mini
Das iPhone 13 wurde im September 2021 vorgestellt und ging noch im selben Monat in den Verkauf. Die Geräte verbessern gegenüber den Vorjahresmodellen hauptsächlich Kamera und Display.
Gelobt wird auch die verbesserte Batterielaufzeit. Grundsätzlich wird das iPhone 13 aber eher als ein iteratives Upgrade zum Vorgänger angesehen. Grosse technische Verbesserungen oder herausstechende neue Features fehlen dem Smartphone.
iPhone 14
Das iPhone 14 und seine Geschwister-Modelle dürften traditionsgemäss an der Keynote im Herbst vorgestellt werden. Offiziell ist noch wenig über das kommende Smartphone bekannt. Es gibt aber schon einige Gerüchte, was sich beim diesjährigen Apple-Gerät alles geändert haben könnte.