Ist das der frechste Schwarzfahrer der Schweiz?
Bei der SBB-Kontrolle versucht sich ein Schwarzfahrer zwischen den Rückenlehnen der Sitze zu verstecken. Doch dieses Spiel kann finanziell böse Folgen nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schwarzfahrer versteckt sich zwischen den Sitzen vor der SBB-Kontrolle.
- Nebst dem ordentlichen Zuschlag von 90 Franken werden für so was zudem 100 Franken erhoben.
- Andere Reisende verstecken sich im WC-Abteil, um so der Billett-Kontrolle zu entkommen.
Ist das der frechste Schwarzfahrer der Schweiz?
Trotz klarer Regeln und Tarife fahren immer wieder Menschen ohne gültiges Ticket. Verlangen die Kontrolleure dann aber das Billett, kann es schnell teuer werden. Damit er nicht erwischt wird, hat ein junger Mann nun zu einem frechen Trick gegriffen.
Er versteckt sich kurzerhand vor dem Billett-Kontrolleur – und das auf skurrile Weise. Ein Foto, das «Bajour»-Junior-Redaktor David Rutschmann auf Twitter gestellt hat, zeigt den frechen Trick.
Der Schwarzfahrer kriecht zwischen zwei Vierer-Abteile auf den Boden. Zwischen den Rückenlehnen der Sitze schauen nur seine Füsse raus. Für den Kontrolleur sind diese offenbar nicht zu sehen. Denn Rutschmann – der schräg gegenüber sitzt – schreibt zum Post: «Glück gehabt, Bro.»
Versteckspiel mit bösen Folgen
Doch das Versteckspiel kann schnell teuer werden. Reto Hügli, Mediensprecher von Alliance SwissPass, erklärt auf Anfrage anhand der Tarifbestimmungen der ÖV-Branche: Es handle sich um einen Missbrauch, wenn sich Reisende «offensichtlich der Kontrolle zu entziehen versuchen».
Der ordentliche Zuschlag für die «Reise ohne gültigen Fahrausweis» beträgt demnach 90 Franken. Stelle das Kontrollpersonal aber einen Missbrauch fest, werde «zum ordentlichen Zuschlag ein Zuschlag für Missbrauch von zusätzlich 100 Franken erhoben». Der Missbrauch beziehe sich dabei auf den Entzug der Kontrolle.
Heisst: Wer vor dem Kontrolleur flüchtet, zahlt nicht nur die Busse von 90 Franken, sondern auch noch eine Busse fürs Flüchten von 100 Franken. Insgesamt also 190 Franken.
Das Versteckspiel kann somit deutlich teurer werden als der Kauf eines Billetts.
Hat es sich ausgezahlt?
Was genau dem frechen Schwarzfahrer aus dem X-Post geblüht hat, können weder der Augenzeuge noch Alliance SwissPass beantworten. So meint Hügli: «Zum konkreten Vorfall können wir uns nicht äussern.»
Das Versteck des Schwarzfahrers scheint aber kein Neues zu sein. Das zeigen auch weitere Bilder, die Nau.ch vorliegen (siehe Galerie). «Tatsächlich gibt es Fälle, wo Reisende sich unter einer Sitzbank oder im WC-Abteil verstecken», sagt Hügli. Nachahmen nicht empfohlen.