James Bond rettet die Schweizer Kinos nach Corona-Flaute
Rettet James Bond nun auch die Schweizer Kinobranche? Nach der langen Corona-Flaute sind die hiesigen Kinos zufrieden mit den Besucherzahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Ende September gibt es «James Bond» wieder auf der Leinwand zu sehen.
- Die Kinos freut's: Nach der Corona-Flaute verzeichnen sie wieder hohe Besucherzahlen.
- Allerdings sorgt die Zertifikatspflicht für zusätzlichen Aufwand.
Lange hatten die Fans darauf gewartet, vor zwei Wochen war es dann so weit. Am 30. September startete der neue «James Bond» in den hiesigen Kinos. Mit wegen Corona anderthalb Jahren Verspätung erleben die Zuschauer zum letzten Mal Daniel Craig (53) in der Rolle von 007.
Für die Kinos ist der Streifen mit dem berühmt-berüchtigten Geheimagenten ein Segen. Nach der langen und zähen Corona-Dürre lockte der Film Tausende in die Filmsäle.
Stand Donnerstag sahen den Film bislang 426'592 Zuschauer. Zum Vergleich: «Spectre» (2015) hatte zum gleichen Zeitpunkt mit 640'000 Besuchern gut 200'000 mehr.
Doch Filmverleiher Universal gibt sich gegenüber Nau.ch zufrieden: «Im Vergleich mit ‹Casino Royale (2006)› stehen wir sehr gut da. Der hatte nach 2 Wochen 488'000 Besucher, also nur wenig mehr.»
Kinos sind zufrieden mit «James Bond»
Die Kinokette Blue Cinemas – früher unter dem Namen Kitag bekannt – ist darüber hocherfreut: «Wir sind sehr zufrieden mit den Zahlen, diese sind hervorragend», sagt Sprecherin Olivia Willi.
In den Blue-Kinos liegt der Fokus derzeit klar auf 007. «Niemand startet einen Film parallel zu einem Bond, weshalb weitere grössere Filmstarts erst in den nächsten Wochen geplant sind.» Grundsätzlich stimmt das Kino-Comeback die Betreiber aber zuversichtlich. «Wir glauben auch ohne Bond fest ans Kino», betont Willi.
Zufrieden ist man auch bei den Quinnie-Kinos mit Filmtheatern in Bern, Biel, Delsberg, Neuenburg und La Chaux-de-Fonds. «Schön ist, dass nach der Corona-Auszeit die Kinos nun endlich wieder gut besucht werden», sagt Lejla Potur von der Geschäftsleitung.
James Bond gibt's nur mit Zertifikat
Wer das Bond-Spektakel auf der Leinwand sehen will, muss entweder geimpft, genesen oder getestet sein. Die Zertifikatspflicht macht ein Leinwandabenteuer ohne Maske möglich.
«Die Zertifikatspflicht wird mehrheitlich gut akzeptiert», heisst es bei den Blue Cinemas. Die Kinos setzen teils auf zusätzliches Personal, um Wartezeiten wegen der Zertifikatskontrolle zu verkürzen.
Weitaus grössere Probleme kennt der kleinere Betreiber Quinnie. «Die Zertifikatskontrolle erschwert unsere Arbeit um einiges», sagt Potur – und appelliert dabei an die Kunden.
Einige kämen erst wenige Minuten vor dem Filmstart, andere hätten zwar den QR-Code, nicht aber den Ausweis bereit. «Dies verzögert die Kontrolle und dadurch oft leider auch den Filmstart.» Potur lobt aber: «Die Zuschauer sind aber zum grössten Teil sehr geduldig und anständig.»
Ob wegen des Zertifikats Kunden ausbleiben, könne man nicht sagen. Andere Filme könnten neben «James Bond» kaum standhalten, sagt Potur. Einige mit älterer Zielgruppe hätten es zudem schwer, da sich manche «ohne Maskenpflicht doch nicht ganz so sicher fühlen».