Japankäfer: Basler Betriebe leiden – Kanton wehrt sich gegen Kritik
In Basel breitet sich der Japankäfer aus. Vonseiten der Behörden gibt es deshalb Massnahmen. Regionale Betriebe fühlen sich jedoch im Stich gelassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der invasive Japankäfer breitet sich in Basel und Umgebung immer weiter aus.
- Deswegen haben die Behörden nun strengere Massnahmen implementiert.
- Regionale Betriebe monieren die finanziellen Auswirkungen sowie die Kommunikation.
Der Japankäfer treibt in Basel weiter sein Unwesen. Um dem entgegenzuwirken, haben sowohl Basel-Stadt als auch Baselland rigorose Massnahmen eingeführt.
Regionale Unternehmen sind davon teils hart getroffen, wie die «bz Basel» berichtet. «Die Schwierigkeiten sind gigantisch», sagt gegenüber der Zeitung etwa Bina Thürkauf. Sie ist Geschäftsleiterin der Biogärtnerei am Hirtenweg in Riehen. Seit Samstag darf sie keine Pflanzen mehr verkaufen.
Weitere Regeln, wie etwa ein Verbot von Ausfuhr von Bodenmaterial, Grüngut und Kompost sorgen für noch mehr Schwierigkeiten.
Grundsätzlich hat Thürkauf Verständnis für die Massnahmen. Jedoch bemängelt sie die Kommunikation vonseiten der Behörden.
Niemand, weder auf Kantons- noch auf Bundesebene, habe ihr erklären können, wie diese umzusetzen seien. Ebenso wünsche sie sich finanzielle Unterstützung vom Kanton, sagt sie.
Informationskampagne eine «Katastrophe»
Martin Leuenberger, Geschäftsleiter der Leureko AG, bezeichnet die Informationskampagne laut «bz Basel» gar als «Katastrophe». Seine Firma betreibt unter anderem eine Kompostier- sowie eine Vergärungsanlage in der Region.
Er sagt weiter: «Es fand bisher keine Kommunikation zwischen den Grünabfallverwertungsbetrieben in den betroffenen Regionen und den kantonalen Stellen statt.» Mehrere Gemeinden hätten gar bei Leuenberger angefragt, ob er weiterhin Grünmaterial annehmen und verarbeiten könne.
Kanton hat wenig Verständnis für Kritik
Beim Kanton Basel-Stadt weist man die Kritik bezüglich der Kommunikation vehement von sich. Emanuel Trueb, Leiter der Stadtgärtnerei sagt der Zeitung: «Die Informationen sind da, man muss sie sich nur holen. Wenn man für die grüne Branche tätig ist, muss das Thema präsent sein, das erwarte ich.»