Jede achte Person lebt in einem Haushalt mit Zahlungsrückstand
Über 12 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz hat 2022 mindestens einen Zahlungsrückstand gehabt.
Mehr als jede achte Person oder 12,1 Prozent der Bevölkerung hat in der Schweiz 2022 in einem Haushalt mit mindestens einem Zahlungsrückstand gelebt. Insgesamt hatten 40,9 Prozent der Bevölkerung in dem Jahr mindestens eine Form von Schulden.
Das geht aus am Dienstag veröffentlichten Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor. Zahlungsrückstände hatte die Bevölkerung am häufigsten bei Steuerrechnungen und Krankenkassenprämien.
Daneben wertete das BFS Hypotheken ausser auf den Hauptwohnsitz, Fahrzeug-Leasings, Klein- oder Konsumkredite, Ratenzahlungen, Unterhaltszahlungen, Verschuldungen bei Familie oder Freunden sowie Kontoüberziehungen oder unbezahlte Kreditkartenrechnungen aus. Insgesamt kam dabei eine Schuldnerquote von 40,9 Prozent zusammen.
Einzelne Haushalte: Wer hat die meisten Schulden?
In Haushalten mit Zahlungsverzögerungen beim Steueramt lebten demnach 5,5 Prozent der Bevölkerung. Bei den Krankenkassen standen im Berichtsjahr rund um die Uhr etwa vier Personen pro hundert Einwohnern im Kreide.
Die Anzahl Personen, welche im Berichtsjahr mit mindestens einer Art von Zahlungsrückstand kämpften, sank mit zunehmendem Alter, Bildungsstand und Einkommen.
14,2 Prozent der Personen in Haushalten mit Kindern wiesen Zahlungsrückstände auf. Ohne Kinder waren es 7,7 Prozent. Fast ein Fünftel der Menschen in einem Einelternhaushalt hatte 2022 mindestens einen Zahlungsrückstand.
Kreditaufnahme: Unterschiedliche Gründe je nach Einkommensniveau
Die am weitesten verbreitete Schuldenart war das Fahrzeugleasing: 14,5 Prozent der Bevölkerung lebten in einem entsprechenden Haushalt. Nicht auf den Hauptwohnsitz laufende Hypotheken hatten 12,6 Prozent. 37,6 Prozent hatten mindestens eine Art von Kredit oder unbezahlte Kreditkartenrechnungen.
Die Gründe für eine Kreditaufnahme unterschieden sich je nach Einkommen. Personen im obersten 20-Prozent-Bereich finanzierten mit einem Kredit häufiger eine Hypothek ausserhalb des Hauptwohnsitzes oder Einrichtungsgegenstände (26,8 Prozent) als die einkommenschwächsten 20 Prozent (7,5 Prozent).
Im ärmsten Fünftel der Bevölkerung dienten Kredite häufiger für Ausgaben des täglichen Bedarfs oder zur Begleichung anderer Schulden.