Jeder vierte Schweizer ist schon betrieben worden

Keystone-SDA
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Zürich,

In der Schweiz wurde schon jeder Vierte betrieben. Es machen sich aber regionale und soziale Unterschiede bemerkbar.

Ein Mitarbeiter im Betreibungsamt St.Gallen.
Vor allem in der Romandie und in Haushalten mit tiefem Einkommen sind Betreibungen keine Seltenheit (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeder vierte Schweizer wurden laut Comparis schon einmal betrieben.
  • Haushalte mit tiefem Einkommen, die Romandie und urbane Regionen sind besonders betroffen.

Schweizerinnen und Schweizer zeigen beim Bezahlen von Rechnungen keine gute Moral. Jede vierte Person ist hierzulande bereits einmal betrieben worden, wie eine repräsentative Umfrage des Informationsdienstes Comparis zeigt. Besonders schlecht ist die Zahlungsmoral in der Romandie, wo jeder Dritte bereits eine Betreibung erfahren hat.

Stark betroffen von Betreibungen sind Haushalte mit tiefen Einkommen: Bei Personen, bei denen das Haushaltseinkommen unter 4000 Franken monatlich liegt, sei gar jeder Zweite schon betrieben worden, wie Comparis in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt. Betreibungen erscheinen grundsätzlich während fünf Jahren im Betreibungsauszug. Sie können bei der Wohnungssuche, aber auch bei der Kreditaufnahme Probleme bereiten.

Hälfte der Befragten zahlt Rechnungen monatlich

Aktuell habe jeder siebte Befragte nach eigenen Angaben einen negativen Eintrag im Betreibungsregister, heisst es weiter. In der Romandie sind es mit 22 Prozent fast doppelt so viele wie in der Deutschschweiz und im Tessin (je 12 Prozent). Auch in der urbanen Bevölkerung hätten mit 18 Prozent viele Personen einen negativen Eintrag im Betreibungsregister.

Nur jeder Vierte zahle zudem seine Rechnungen direkt nach Erhalt, heisst es weiter. Die Hälfte der Befragten (56 Prozent) zahle monatlich ihre Rechnungen. Nur knapp 55 Prozent der Befragten hätten für regelmässige Zahlungen ein Lastschriftverfahren bzw. einen Dauerauftrag eingerichtet. 2,1 Prozent zahlten Rechnungen sogar grundsätzlich erst nach Erhalt einer Mahnung.

Besonders häufig bleiben laut den Angaben Rechnungen von Telekom-Anbietern liegen. 36 Prozent der Bevölkerung hätten deswegen schon Mahnungen oder Zahlungserinnerungen erhalten. Auch Steuerrechnungen (35 Prozent) und Krankenkassenprämien (32 Prozent) werden häufig unpünktlich beglichen. Nur die Miete sei «tabu»: Nur 13 Prozent der Befragten zahlten die Miete schon einmal unpünktlich.

Die repräsentative Online-Befragung im Auftrag von Comparis wurde im Oktober 2018 unter 1'047 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.

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