Jedes zweite Mineralwasser in der Schweiz ist importiert
Das Mineralwasser gehört in der Schweiz zum beliebtesten Kaltgetränk. Fast 50 Prozent des Wassers wird vom benachbarten Ausland importiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Um die 50 Prozent des in der Schweiz verkauften Mineralwassers stammt aus dem Ausland.
- Das importierte Wasser stammt grösstenteils aus dem benachbarten Ausland.
- Natürliches Mineralwasser ist in der Schweiz das beliebteste Kaltgetränk.
Knapp die Hälfte des in der Schweiz verkauften Mineralwassers stammt aus dem Ausland. Damit hat sich der Anteil des Import-Wassers in den letzten knapp 30 Jahren mehr als verdoppelt.
Während 1995 erst 17 Prozent des in der Schweiz verkauften Mineralwassers aus Import-Quellen stammten, sind es heute 48 Prozent. Das geht aus einer am Mittwoch publizierten Mitteilung des Verbands Schweizer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten (SMS) hervor.
Wasser stammt aus dem benachbarten Ausland
Immerhin kommt das Flaschenwasser meistens nicht von sehr weit her. «Bekannte Importprodukte stammen hauptsächlich aus dem benachbarten Ausland», heisst es in der Mitteilung weiter.
In der Schweiz gibt es über 20 Mineralquellen, wo Mineralwasser abgefüllt wird. Darunter in Henniez, Vals, Rhäzüns oder Eptingen. Natürliches Mineralwasser ist ein geschützter Begriff.
Es bezeichnet laut dem Verband Schweizerischer Mineralquellen «mikrobiologisch einwandfreies Wasser. Seinen Ursprung hat es in einer unterirdischen Schicht oder Lagerstätte und wird aus einer Quelle gewonnen».
Natürliches Mineralwasser enthält Mineralien
Allerdings ist noch lange nicht jede Quelle auch eine Mineralquelle. Mineralwasser nimmt auf seinem Weg bis zur Quelle je nach Geologie Mineralien, wie zum Beispiel Natrium, Calcium oder Magnesium auf. Somit unterscheidet sich jedes natürliche Mineralwasser in seiner Zusammensetzung.
Natürliches Mineralwasser in der Schweiz das beliebteste Kaltgetränk
Laut dem SMS ist natürliches Mineralwasser in der Schweiz das beliebteste Kaltgetränk. Der Pro-Kopf-Konsum betrug im vergangenen Jahr 104 Liter. Das ist etwas weniger als noch in den Jahren davor. Laut dem Verband tranken Schweizerinnen und Schweizer in den letzten Jahren jeweils zwischen 108 und 115 Liter Mineralwasser pro Jahr.
Nachdem der Konsum von Süssgetränken jahrelang gesunken ist, stagniert er gemäss dem Bericht nun. 2007 lag der Pro-Kopf-Konsum noch bei 79 Liter im Jahr, 2021 waren es noch 64 Liter. Das seien weniger als zwei Deziliter pro Tag.
Auch hier zeigt sich eine Zunahme der importierten Getränke. So wurde 2021 bereits jedes dritte Süssgetränk aus dem Ausland importiert. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat die Produktion in der Schweiz um einen Viertel abgenommen.
Senkung des Zuckergehalts in Erfrischungsgetränken
Die Getränkeproduzenten nehmen inzwischen vermehrt Rücksicht auf die höhere Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln. So sei der Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken über alle Kategorien hinweg von 2005 bis 2020 um 15 Prozent gesenkt worden. Zudem seien etwa 40 Prozent der in der Schweiz hergestellten Süssgetränke inzwischen zuckerfrei oder zuckerreduziert.
Von einer verbindlichen Zuckerreduktion will der Verband SMS allerdings nichts wissen. Er ist der Ansicht, dass die Ausweitung der Erklärung, die bereits von diversen Lebensmittelherstellern unterzeichnet wurde, nicht sinnvoll ist.