Journalisten haben bei Jugendlichen einen schweren Stand
Geht es um politische Themen, vertrauen Jugendliche den Journalisten am wenigsten.
Das Wichtigste in Kürze
- Nur 17 Prozent der befragten Jugendlichen vertrauen Journalisten.
- Jugendliche informieren sich immer seltener über politische Themen.
Die wandelnde Medienlandschaft und das Zeitalter von Fake News hinterliessen ihre Spuren bei den Schweizer Jugendlichen, heisst es in einer Mitteilung der Wahlhilfeplattform easyvote vom Dienstag. Aus Sicht der Studienautoren zeigt sich dies auch beim Vertrauen der Jugendlichen, das Junge verschiedenen Akteuren bei politischen Themen entgegenbringen. Nur 17 Prozent der Befragten vertrauen Journalisten, das ist etwas weniger als das Vertrauen in Führungspersonen aus der Wirtschaft. Das höchste Vertrauen geniessen der Bundesrat und die öffentliche Verwaltung (je 50 Prozent).
Relevanzverlust bei Zeitungen und Facebook
Die Umfrage zeigt weiter, dass sich Jugendliche immer seltener über politische Themen informieren. Rund die Hälfte der Befragten tut dies einmal oder weniger als einmal pro Woche. Dieser Trend betrifft vor allem klassische Informationskanäle. Wichtigster Ort der Informationsbeschaffung ist nach wie vor die Schule, gefolgt vom Elternhaus. Klassische Medien wie Zeitungen sind dagegen weniger wichtig geworden. Anders als erwartet ist auch keine Verschiebung weg von den klassischen hin zu den neuen Medien wie Twitter, Facebook oder Instagram zu beobachten. Im Gegenteil: Facebook verzeichnet einen mindestens ebenso starken Relevanzverlust wie klassische Medien.
Trotz dieser Entwicklung möchten die Studienautoren nicht von einer Politikverdrossenheit der Jugend sprechen. So wollten sich Jugendliche vermehrt über digitale Wege politisch engagieren. Zwei Drittel der Befragten sehen in der Digitalisierung grosse Chancen für die Beteiligung.
Für die Umfrage wurden 1271 Schülerinnen und Schüler im Alter von knapp 18 Jahren aus 15 ausgewählten Kantonen im Oktober und November 2017 befragt.