Jungfraubahnen planen Limitierung der Anzahl Skifahrer

Die Jungfraubahnen wollen die Anzahl Skifahrer auf den Pisten oberhalb von Wengen und Grindelwald künftig auf 17'800 begrenzen.

Jungfrau-Region
In der Jungfrau-Region waren über Weihnachten zahlreiche Personen auf der Piste. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Jungfraubahnen wollen künftig die Zahl der Skifahrer begrenzen.
  • Die Begrenzung sei wichtig für Umweltschutz – aber auch für das Wohlbefinden der Gäste.

Die Jungfraubahnen wollen künftig in einem Teil des Jungfrau-Skigebiets die Zahl der Ski- und Snowboardfahrer limitieren. Auf den Pisten oberhalb von Wengen und Grindelwald sollen künftig maximal 17’800 Menschen pro Tag herumfahren.

Der Direktor der Jungfraubahnen, Urs Kessler, gab die Begrenzung in einem Interview mit dem «Sonntagsblick» bekannt. Diese Absicht gründe nicht nur auf Überlegungen des Umweltschutzes, sondern auch auf solchen des Marketings, sagte er. Je knapper ein Gut sei, desto wertvoller sei es.

Jungfraujoch ist bereits limitiert

Schon seit 2009 begrenzen die Jungfraubahnen die Zahl der Gäste auf dem Jungfraujoch. Maximal 5500 Personen können heute pro Tag dieses weltweit bekannte Ausflugsziel besuchen. So soll verhindert werden, dass an Schönwettertagen in den Zügen und auf dem Jungfraujoch selber das Gedränge zu gross wird.

Das Jungfrau-Skigebiet umfasst die Pisten der Skigebiete Grindelwald-Wengen, Grindelwald-First und Mürren-Schilthorn. Die Begrenzung wird in den Skigebieten Grindelwald-Wengen und Grindelwald-First zur Anwendung kommen. Das sagte Kathrin Naegeli, Mediensprecherin der Jungfraubahnen, am Sonntag auf Anfrage.

Limitierung ab Ende 2020

Die Beschränkung auf 17'800 Personen soll in einem Jahr eingeführt werden, also zu Beginn der Saison 2020/21. Geplant ist, dass sie bei den Tagesgästen greift. Abonnementsbesitzer werden also nicht betroffen sein. Mit der Limitierung gehe es darum, den Leuten Qualität zu bieten, sagt Naegeli weiter. Die Gäste sollten das Erlebnis geniessen können.

Jungfraubahn Urs Kessler
Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen Holding AG. - Keystone

Das Interview mit Kessler drehte sich um die Frage, ob sich Investitionen in den Schneesport weiterhin lohnen. Kessler bejahte diese Frage resolut. Er sagte, die Jungfraubahnen investierten viel Geld, damit die Skigebiete besser mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar würden.

Auf die Frage, ob er mit der Qualität der SBB als Zubringerin zufrieden sei, sagt Kessler: «Also. . . wenn ich mich als Chef mit Mittelmass zufriedengebe, dann gibt sich auch mein Team mit Mittelmass zufrieden. Wir müssen aber immer besser werden.»

Neues Terminal ab Freitag

Verbesserungspotenzial sieht Kessler beim Bahnhof Interlaken Ost: Die Wege beim Umsteigen seien zu lang. Am kommenden Freitag weihen die Jungfraubahnen zusammen mit der Männlichenbahn und der Berner Oberland-Bahn (BOB) in Grindelwald Grund einen neuen Bahnterminal ein.

An der neuen Station BOB-Station «Grindelwald Terminal» werden Bahnpassagiere ab diesem Tag direkt auf die Männlichenbahn umsteigen können. Diese führt ins Skigebiet Grindelwald-Wengen. Der Bau des Terminals gehört zum V-Bahn-Projekt der Jungfraubahnen, welche dafür zusammen mit der Männlichenbahn 470 Millionen Franken investieren.

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