Sprengstoff

Jungfraubahnen: Sprengstoff sollte keine Schaulustigen anziehen

Redaktion
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Bern,

Vor acht Jahren wurden im Tunnel zum Jungfraujoch 260 Kilogramm Sprengstoff gefunden. Der Fund wurde verheimlicht – was noch immer für Kritik sorgt.

Jungfraujoch
Ein Sprengstofffund von vor acht Jahren im Tunnel des Jungfraujoch sorgt noch immer für Gesprächsstoff. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Sprengstofffund im Jungfraujoch sorgt auch acht Jahre später noch für Diskussionen.
  • Der Fund war seinerzeit verschwiegen worden, um eine Panik zu vermeiden.
  • Das Gefahrenpotenzial, das von dem Sprengstoff ausging, wirft Fragen auf.

Auch acht Jahre nach einem Sprengstofffund im Tunnel zum Jungfraujoch wirft dieser weiterhin viele Fragen auf.

Bauarbeiter waren 2016 zufällig auf rund 260 Kilogramm Sprengstoff gestossen, die vermutlich seit über 100 Jahren dort lagen. Der Fund war der Öffentlichkeit verschwiegen worden, was bis heute für Kritik sorgt.

Der CEO der Jungfraubahnen, Urs Kessler, hat das damalige Vorgehen nun gegenüber der Zeitung «Der Bund» verteidigt. «Auf eine Kommunikation der Ereignisse hatten wir damals verzichtet, um nicht unnötig Panik zu verbreiten und Schaulustige anzuziehen», sagte er.

Fund wurde fachgerecht abtransportiert und entsorgt

Laut Recherchen der «NZZ am Sonntag» hatte bereits 2016 eine Journalistin von dem Sprengstofffund Wind bekommen und wollte einen Beitrag veröffentlichen.

Jungfraubahnen-Chef Urs Kessler soll dies jedoch verhindert haben. Laut «NZZ am Sonntag» habe er Druck auf den Verleger der Zeitung ausgeübt, damit dieser den Beitrag der Journalistin nicht druckt. Keller gab nun zu Protokoll, sich eines derartigen Vorgehens nicht bewusst zu sein.

Fakt ist, dass der Sprengstoff seinerzeit fachgerecht entsorgt wurde. Nach dem Fund seien sofort Experten für Explosivmaterialien hinzugezogen worden. Urs Kessler vermutet, dass der Sprengstoff aus der Zeit des Baus der Jungfraubahn stammt.

Sprengstoff barg hohes Gefahrenpotenzial

Trotzdem bleiben einige Fragen offen. So ist unklar, ob die Behörden damals verpflichtet gewesen wären, den Fund zu melden. Auch herrscht Ungewissheit über das Gefahrenpotenzial, das von dem ein Jahrhundert alten Sprengstoff ausging.

Ein Sprengstoffexperte sagte der «NZZ», dass über die Jahre Nitroglyzerin hätte austreten können. Dieses ist schlagempfindlich. «Wäre jemand dort rein und hätte den Sprengstoff ums Verrecken zünden wollen, dann hätte er das geschafft.»

Kommentare

User #521 (nicht angemeldet)

Die heilige Barbara hat dafür gesorgt, dass der Sprengstoff gerade noch rechtzeitig gefunden wurde, bevor etwas Schlimmes passierte. Gott sei Dank!

User #2878 (nicht angemeldet)

Sozusagen eine RESERVE der dubiosen Schweiz. Wer weiss, was damit wirklich getaetigt werden sollte.

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