Jungfraubahnen warten auf Rückkehr der internationalen Gäste

Die Besucherzahlen auf dem Jungfraujoch blieben auch 2021 rund zwei Drittel unter dem Rekordjahr 2019, in dem noch mehr als 1 Million Gäste zur Hauptattraktion «Top of Europe» gereist waren. Der Start in die Wintersaison ist dagegen geglückt.

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Das Jungfraujoch. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Im vergangenen Jahr reisten 365'200 Besucher auf das Jungfraujoch, wie die Bergbahnbetreiberin am Dienstag mitteilte.

Das sind nur unwesentlich mehr als im Vorjahr, als der Betrieb wegen der Corona-Pandemie während fast drei Monaten still gestanden war. Allerdings waren damals die Monate Januar und Februar noch nicht von der Pandemie betroffen.

«Die einzige Konstante im 2021 war die Veränderung», resümierte Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen im Interview mit AWP das Jahr. Durch das Auftauchen weiterer Varianten des Coronavirus sei die Gruppe mit immer wieder wechselnden Massnahmen, Einschränkungen und Reiserestriktionen konfrontiert gewesen.

Wie schon im Vorjahr machten Schweizerinnen und Schweizer auf dem Jungfraujoch die grösste Gästegruppe aus. Die in normalen Zeiten besonders wichtigen Gruppenreisen aus Asien blieben weiterhin aus, womit das Geschäft wetterabhängiger wurde. Entsprechend wirkte sich der verregnete Sommer stark negativ auf die Besucherzahlen aus.

Erst in der zweiten Jahreshälfte kamen mit den erleichterten Einreisebestimmungen wieder Gäste aus den USA und den Golfstaaten. Auch aus Asien seien wieder Buchungen eingetroffen, die dann mit dem Aufkommen der Omikron-Variante aber wieder storniert wurden. «Omikron hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht», so Kessler.

Den Start in die Wintersaison hat die neue Virusvariante aber nicht belastet. Mit 192'300 Eintritten in die Jungfrau-Skiregion glückte gar der «beste Start der letzten zehn Jahre». Hauptgrund für diesen Auftakt war neben dem guten Wetter auch die Eröffnung der V-Bahn Ende 2020, dank der die Wintersportler schneller ins Skigebiet gelangen konnten.

«Der 31. Dezember war mit 9000 Personen auf dem Eigerexpress der stärkste Tag», sagte der Jungfraubahn-CEO. Dabei könne man durchaus auch noch höhere Frequenzen bewältigen, ohne die Wartezeiten stark zu verlängern. Die Wintersaison erlange damit innerhalb der Gruppe ein grösseres Gewicht, aber auch in Zukunft bleibe das Sommergeschäft mit dem Jungfraujoch entscheidend.

Mit Blick auf 2022 geht der Jungfraubahn-Chef von einem Übergangsjahr aus. «Wir haben die Hoffnung, dass die Märkte schrittweise zurückkehren». Bereits im vergangenen Herbst habe sich gezeigt, dass der internationale Reiseverkehr schnell anziehe, sobald es die Pandemiesituation erlaube.

Für diese Sommersaison rechnet die Bergbahnbetreiberin gestützt auf die Prognosen der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich mit einer Rückkehr von rund 50 Prozent der Gäste aus Asien. Das Vorkrisenniveau von 2019 dürfte frühestens im Jahr 2023 wieder erreicht werden.

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