Jahrelang beleidigt und beschimpft Martin Widmer Politiker öffentlich auf Facebook. Nun ist der Internettroll aufgeflogen.

«Gegen das neosozialistische Bündnis von SP, FDP und CVP». So lautet die Info der Facebook-Seite «Kampagne 19». In den Posts nimmt der Verfasser kein Blatt vor den Mund, macht auch vor Rassismus, Beleidigungen und Sexismus keinen Halt. Es wird über «den Juden Roger Schawinski» oder über «negroiden Folklorequatsch» geschrieben.

Widmer wendet eine ausgewiefte Strategie an, um seine Hassbotschaften unters Volk zu bringen. Er lässt die Posts auf Facebook promoten. Beispielsweise sponserte er eine Attacke gegen Jolanda Spiess-Hegglin spezifisch im Kanton Zug. Danach löscht er die Einträge wieder, um seine Spuren zu verwischen.

Nach einer fundierten Recherche der «Tageswoche» ist der Internethetzer nun aber aufgeflogen. Martin Widmer ist sein Name. Er wohnt in einer Villa im baslerischen Riehen. Ganz und gar nicht so, wie man sich einen zurückgezogenen, hasserfüllten Kommentarverfasser vorstellt.

Schiesst gegen alle Seiten

Eine Parole von Martin Widmers Facebookseite «Kampgne 19».
Eine Parole von Martin Widmers Facebookseite «Kampgne 19». - Facebook «Kampagne 19»

Hass mit Strategie verbreitet

Das Kontroverse: Widmer schiesst auch gegen SVP-Aushängeschild Natalie Rickli. Obschon die «Kampagne 19» die SVP wieder an die Spitze bringen will. Die verbalen Angriffe lässt Rickli aber nicht auf sich sitzen und reagiert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Facebookseite «Kampagne 19» wurden jahrelang Politiker öffentlich beleidigt und diffamiert.
  • Die «Tageswoche» hat den Administrator der Seite nun enttarnt.
  • Der Internet-Hetzer heisst Martin Widmer und lebt in Basel.
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Zum ersten Mal wurde Widmer 2015 bekannt. Auf seiner Facebook Seite, die damals noch «Kampagne 15» hiess, wollte er die SVP unterstützen. Obschon er heftige Beschimpfungen publiziert, bleibt er ein Phantom. Heute hat die Page übrigens bereits mehr als 5200 Likes.

Nun ist das Phantom Widmer also entlarvt. Ob den Internettroll nun eine Strafanzeige erwartet, ist bislang unklar. Politiker zeigen sich auf Social Media zumindest erleichtert.

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