Kanton Neuenburg will keine Steuerhölle mehr sein
Der Kanton Neuenburg soll steuerlich attraktiver werden. Die Kantonsregierung will mit dem Reformpaket aber nicht nur Unternehmen ansprechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Neuenburg will nicht länger als die Schweizer Steuerhölle gelten.
- Die Regierung strebt eine Senkung der Steuern an.
- Davon profitieren soll vor allem der Mittelstand.
Der Kanton Neuenburg wolle sich gegenüber den Nachbarkantonen neu positionieren und seine Attraktivität steigern, sagte der Finanzdirektor Laurent Kurth am Montag vor Medien. Die Idee sei es, neue Steuerzahler anzulocken oder mindestens keine zu verlieren, indem die Steuerlast für alle gesenkt werde.
Nicht mehr Schlusslicht sein
Die Fiskalreform sei so ausgestaltet worden, so Kurth, dass bei den natürlichen Personen in jeder Steuerkategorie mindestens ein Nachbarkanton hinter Neuenburg liegen werde. «Bestimmt wird es auch einige Ausnahmen geben», schränkte der Finanzminister ein.
Gesamthaft wird die Steuerentlastung den Kanton 120 Millionen Franken pro Jahr kosten. Kompensiert werden sollen die Ausfälle insbesondere durch eine Ausweitung der Beitragszahler.
Entlastung für Mittelstand
Um als Wohnsitz attraktiver zu werden und vom Ruf der Steuerhölle wegzukommen, will die Kantonsregierung insbesondere die Steuerbelastung des Mittelstandes verringern. Dieser trage heute im interkantonalen Vergleich eine höhere Last, sagte Kurth. Nach der Reform soll ein verheiratetes Paar mit einem steuerbaren Einkommen von 50'000 Franken 11,1 Prozent weniger Steuern zahlen als heute.
Zudem soll der Eigenmietwert bei Wohneigentum bis zu einem Wert von einer Million Franken von 4,5 auf 3,6 Prozent reduziert werden, «um den dauerhaften Wohnsitz im Kanton zu fördern», wie Kurth sagte.