Kanton Zürich schafft Koordinationsstelle für Behindertenrechte
Soll Inklusion forcieren
Behinderte sollen möglichst gut in die Gesellschaft integriert werden. Um die Forderung der Uno-Behindertenrechtskonvention nach der sogenannt inklusiven Gesellschaft umzusetzen, gibt der Kanton Zürich rund 290 Millionen Franken pro Jahr aus und schafft unter anderem eine Koordinationsstelle für Behindertenrechte.
Dies gab Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP) am Dienstag bekannt. Die Amtsstelle werde im kantonalen Sozialamt angesiedelt und sei beispielsweise für Leute da, «die durch alle Netze fallen, weil es keinen gesetzlichen Rahmen für Unterstützung für sie gibt», sagte der Regierungsrat.
Die Errichtung einer solchen Stelle ist eine von drei Empfehlungen einer Studie, welche das Kantonale Sozialamt Ende 2016 in Auftrag gegeben hat. Die Studie sollte den konkreten Handlungsbedarf für die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention im Kanton Zürich feststellen. 2014 hatte die Schweiz die Behindertenrechtskonvention der UNO ratifiziert.
Als zweites Element schlägt die Studie die Erarbeitung eines Aktionsplans vor. Dazu gibt es Ende Januar eine Kick-off-Tagung mit Betroffenenorganisationen, Verwaltungsangestellten und Fachleuten.
Als drittes empfahl die Studie schliesslich, die hindernisfreie Zugänglichkeit der Information und Kommunikation der kantonalen Verwaltung und ihrer Angebote systematisch zu verbessern. Für die Umsetzung dieser Empfehlung sind die Vorbereitungen bereits angelaufen. So etwa wird der kantonale Webauftritt überarbeitet.
Eine informative Website hat INSOS Zürich, der kantonale Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderung, Ende September aufgeschaltet. Entwickelt wurde sie zusammen mit dem Sozialamt. Unter www.meinplatz.ch sind Informationen zu finden über Tages-, Wohn- und Arbeitsplätze im Kanton Zürich für erwachsene Menschen mit Behinderung.
Laut Schätzungen des Bundes leben rund 180'000 Menschen mit Behinderung im Kanton Zürich. Davon leben lediglich fünf Prozent in Institutionen. Es gelte für alle «gemeinsam gute Lösungen zu finden», sagte Fehr.