Kanton Zürich soll einfacher kommunizieren
Der Kanton Zürich plant Massnahmen zur Verbesserung der Kommunikation und Bekämpfung von Diskriminierung.

Die Verwaltung des Kantons Zürich soll verständlicher kommunizieren. Ein Massnahmenplan gegen Diskriminierung soll helfen, die Schwierigkeiten zu überwinden.
Der Kanton Zürich würde mit einfacherer Kommunikation einiges sparen, sagte Jacqueline Fehr am Dienstag vor den Medien in Winterthur. So gebe es viele unnötige Verfahren, weil Menschen Verfügungen der Verwaltung nicht verstehen.
Teilhabe aller Menschen als Ziel
Der Massnahmenplan, der bis 2026 ausgearbeitet werden soll, hat die Teilhabe aller Menschen zum Ziel. Er geht zurück auf politische Vorstösse im Kantonsrat, die Pläne gegen Rassismus und Queerfeindlichkeit gefordert hatten.
Zur Ausarbeitung arbeitet die Verwaltung mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft zusammen, unter anderem werden rund 300 Organisationen befragt, von Pro Senectute bis Caritas.
Beim Mediengespräch sprach auch Runa Meier von der spezialisierten Staatsanwaltschaft II über das Thema Menschenhandel. Dieser umfasse neben der Prostitution auch Arbeitsausbeutung, etwa im Baugewerbe oder in Nagelstudios.
Problematisch sei, dass viele Opfer keine Aussagen machen wollten, etwa aus Angst vor Repressalien im Heimatland, sagte Meier. Sie schätzt, dass jedes zweite Opfer nicht aussagen will.
Die Befragung kann der mutmassliche Täter jeweils per Video mitverfolgen. Auch ein Grund, der Opfer schweigen lässt. Schwierig sei auch die lange Dauer. Befragungen würden mehrere Tage dauern und bis es zu einer Anklage wegen Menschenhandels komme, gehe es zwei bis vier Jahre, sagte die Staatsanwältin.
Suche nach Lösungen
Um in diesem Bereich Lösungen zu finden, brauche es spezialisierte Polizistinnen und Staatsanwältinnen, sagte Fehr. Laut Meier braucht es auch einen praxistauglicheren Gesetzesartikel, insbesondere was die Ausbeutung von Arbeitskräften betrifft. Dazu wurde im nationalen Parlament ein Vorstoss lanciert.