GLP: Pfisters Positionen näher an Partei-Zielen
Am Dienstag finden im Bundeshaus Hearings statt. Drei Parteien prüfen die beiden Bundesratskandidaten Markus Ritter und Martin Pfister.

Das Wichtigste in Kürze
- Markus Ritter und Martin Pfister stellten sich heute den Hearings von FDP, SVP und GLP.
- Beide Kandidaten zeigen sich in einer ersten Bilanz zufrieden.
- FDP und SVP wollen sich nicht festlegen – bei der GLP ist Pfister leicht im Vorteil.
Das Rennen zwischen Markus Ritter und Martin Pfister geht in die entscheidende Runde. Diese und kommende Woche müssen sich die beiden Kandidaten für die Amherd-Nachfolge in den Hearings beweisen.
Gestern Montag stand bereits die Anhörung beim Verband Militärischer Gesellschaften Schweiz (VMG) an. Dieser sprach letztlich aber keine Wahlempfehlung aus. Beide Mitte-Politiker haben Stärken und Schwächen, so das Fazit des Militärverbands.
Heute Dienstag folgen nun die Hearings bei drei Parteien – bei der SVP, der FDP und der GLP. Eine Woche später folgt schliesslich die Prüfung vor SP und Grünen.
Den Anfang machte am Dienstag die FDP. Von 14.10 bis 15 Uhr musste sich Martin Pfister den Fragen der Liberalen stellen, anschliessend folgte bis 15.50 Uhr Markus Ritter.
Martin Pfister nach FDP-Test: «Habe gepunktet»
Nach dem FDP-Hearing sagt Martin Pfister, die FDP-Fraktion habe ihm «intensive Fragen» gestellt. Er habe diese Fragen beantworten können, auch wenn es teilweise schwierige Fragen gegeben habe. «Ich glaube, ich habe gepunktet», so das Fazit von Pfister.
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Überzeugen konnte Pfister nach eigenen Angaben mit seiner Führungserfahrung und mit seiner Herkunft. Als Regierungsmitglied im Kanton Zug komme er aus einer wirtschaftlich starken Region. Gleichzeitig gibt Pfister zu, dass er «angespannt» sei.
Ritter: Diskussion auf sehr hohem Niveau
«Es war ein sehr intensives Hearing», gibt Ritter zu. Die Fragen seien sehr breit gefächert gewesen. Die Diskussion sei aber auf einem «sehr hohen Niveau» gewesen.
«Mich hat das gefreut. Es war für mich eine wertvolle Erfahrung», so Ritter.
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Ob er die FDP überzeugt habe, wisse er nicht. Letztlich liege die Entscheidung nun bei den einzelnen Mitgliedern. Er habe aber viel Applaus erhalten.
Pfister auch mit SVP-Besuch zufrieden
Das Hearing sei gut verlaufen, sagte Pfister nach dem SVP-Hearing in einem Video von Keystone-SDA. Es seien sehr intensive und sehr viele Fragen gestellt worden, vor allem zur internationalen Schweiz, sagte Pfister zum Hearing bei der SVP-Bundeshausfraktion. Er sei überzeugt, dass er auch aus dieser Fraktion Stimmen bekomme.
«Ich habe diesen Eindruck, aber man weiss nie», sagte er zur Frage, weshalb er mit diesen Stimmen rechne. Bei der SVP seien vor allem neutralitäts- und aussenpolitische Fragen gestellt worden – die Gebiete, in denen die Partei stark sei. Er habe alle Fragen beantwortet. «Ob ich gepunktet habe, müssen Sie die SVP fragen.»

Auch Ritter ist mit dem SVP-Hearing zufrieden. «Es waren wahrscheinlich an die 40 Fragen, die ich versucht habe zu beantworten», sagte der Bauernverbandspräsident und Nationalrat nach der Anhörung bei der grössten Parlamentsfraktion. Sie seien breit über alle Themen hinweg gefächert gewesen. «Es war sehr anspruchsvoll.»
«Eine Prüfung an einer Hochschule ist einfach gegenüber einem solchen Hearing», bilanzierte er. Er habe gute Gefühle, sagte der St. Galler, gefragt nach der Unterstützung aus der SVP. Die Diskussionen seien gut verlaufen.
Martin Pfister nach GLP-Besuch: «Man muss manchmal einen Witz machen»
Das für den heutigen Tag letzte Hearing hatte Martin Pfister bei der GLP.
Es sei wiederum ein intensiver Austausch gewesen, halt einfach mit den Themen der GLP. Er habe bei allen Hearings «ein gutes Bauchgefühl» gehabt. Ob ihn alle gleich wählen werden, sei aber noch offen. Er habe letztlich die gleichen Dinge bei allen Parteien gesagt, sagt Pfister. Das habe gut funktioniert.
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Während des Hearings mit der GLP gab es auch Gelächter. «Man muss es manchmal locker nehmen und einen Witz machen können», so der Zuger Regierungsrat dazu.
Am meisten gelacht habe er heute sicher mit der GLP, sagt Pfister auf die Frage, wo er am liebsten hocken geblieben wäre.
Markus Ritter zieht Bilanz: «Gutes Gefühl»
Um 17.30 Uhr hat es auch Markus Ritter geschafft. «Es waren sehr anstrengende Hearings», sagt er nach dem Auftritt bei der GLP. Die Fragen seien anspruchsvoll und breit gefächert gewesen. Je nach Fraktion hätten sich die Schwerpunkte zudem etwas unterschieden.
Letztlich habe er ein «gutes Gefühl», er schätze solche Diskussionen. «Bei allen drei Hearings war es gut», sagt Ritter auf die Frage, wo die Chemie am besten war.
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Besonders hebt er aber das Hearing bei der SVP hervor. Dort sei die Fragendichte enorm gewesen, schon nur aufgrund der Anzahl Personen, die anwesend waren.
Das sagen die Parteien zu den beiden Kandidaten
Um 16 Uhr treten die FDP-Verantwortlichen vor die Medien. Präsident Thierry Burkart betont zunächst, dass man sich an das Ticket halte. Fraktionschef Damien Cottier präzisiert, dass man sich weder auf Pfister noch auf Ritter festlege. Jedes Mitglied entscheide individuell.
Die SVP will sich nach den Hearings ebenfalls nicht auf einen Kandidaten festlegen. Man habe keinen Beschluss gefasst, heisst es in einer Mitteilung. Nächste Woche werde man erneut zusammenkommen und das weitere Vorgehen beraten. Klar sei aber, dass der neue VBS-Chef Neutralität und Sicherheit wiederherstellen müsse.
Beide Hearings seien gut verlaufen, sagt Fraktionschefin Corina Gredig. Beiden Kandidaten haben es gut gemacht, betont sie zunächst. Die Position von Martin Pfister sei zwar näher an den Zielen der GLP. Eine direkte Empfehlung sei es aber nicht, so Gredig. Jedes Fraktionsmitglied entscheide letztlich selbst.