Stadt Zürich

Kanton Zürich will Biber mit Stromschlägen vertreiben

Anna Baumert
Anna Baumert

Zürich,

Der Kanton Zürich setzt im Kampf gegen die Flughafenbiber Stromschläge ein. Doch die Nager lassen sich nicht so einfach vertreiben.

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Der Kanton Zürich geht mit Stromschlägen gegen Biber vor. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Biber sind geschützt – ebenso wie das Moor, in dem sie im Kanton Zürich leben.
  • Weil sie einen geringeren Schutzstatus haben, gehen die Behörden gegen die Tiere vor.
  • Dazu wird auch auf Elektrozäune zurückgegriffen.

Die einst ausgerotteten Biber sind zurück in der Schweiz. Auch im Kanton Zürich sind sie wieder zu Hause. Sie leben etwa im Moor, das zwischen dem Rollfeld des Flughafens, der Panzerpiste und der Autobahn A51 liegt.

Doch dem Kanton sind die herzigen Nagetiere offenbar ein Dorn im Auge.

Das Problem: Nicht nur die Biber sind geschützt – sondern auch das Moor. Und die Dämme der Biber können dazu führen, dass wertvolle Riedwiesen überflutet werden. Die dort wachsenden Blumen geniessen einen höheren Schutzstatus als der Biber, denn sie können nicht einfach woanders hin.

Biber und Kanton liefern sich Kräftemessen

Deshalb entschied sich der Kanton dafür, gegen die Nager vorzugehen – und zwar mit Stromschlägen!

Auf dem Hauptdamm der Tiere am Himmelbach wurde zu dem Zweck ein Elektrozaun errichtet, wie die «Tamedia»-Zeitungen berichten. Heisst: Immer, wenn die Flughafenbiber ihren Staudamm ausbauen wollten, bekamen sie eins gezwickt.

Mit der Massnahme hatten die Behörden Erfolg. Vom Damm ist nicht mehr viel übrig. Offenbar haben die Tiere ihr Bauwerk aufgegeben.

Doch: So einfach aus dem Gebiet vertreiben liessen sie sich nicht: Stattdessen begannen sie, an einem Damm in einem Nebenarm des Bachs weiterzubauen. Dieser war ursprünglich ein künstlicher Staudamm, mit dem der Kanton die Biber täuschen wollte. Darin wurde nämlich ein Abflussschlauch integriert, mit dem die Stauhöhe kontrolliert werden kann.

Haben Sie schon mal einen Biber beobachten können?

Die Tiere kamen dem jedoch auf die Schliche: Inzwischen haben sie alle Abflüsse verstopft.

Darauf reagierte der Kanton erneut mit einer Gegenmassnahme: Zuletzt wurde aus dem zweiten Damm jede Menge Material entfernt. An diesem Ort wurden nun ebenfalls herunterhängende Viehdrähte installiert.

Der Elektrozaun soll jedoch nur eine vorübergehende Massnahme sein. Für 2023 seien bauliche Massnahmen geplant, heisst es auf Informationstafeln. «Damit der Biber und das Flachmoor die jeweils notwendigen Bedingungen zur Koexistenz erhalten.»

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Kommentare

User #2103 (nicht angemeldet)

Brutale Schäden verursacht alleine der Mensch, aber sicher nicht der Wolf!

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