Stadt Basel

Kaum Tickets verkauft: «Totentanz zu Basel» überraschend abgesagt

Aline Schmassmann
Aline Schmassmann

Basel,

Es sollte Basels Mega-Projekt des Jahres werden: der «Totentanz zu Basel». Nun wurde das Freilichtspektakel gerade mal einen Monat vor der Premiere abgesagt.

totentanz zu basel
Der Choreograph Richard Wherlock und das Ballett-Ensemble bei den Proben zum «Totentanz zu Basel». - «Totentanz zu Basel» / Nicolas Joray

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Freilichtspektakel «Totentanz zu Basel» ist seit gestern abgesagt.
  • Es hätte Ende des kommenden Monats auf dem Basler Münsterplatz stattfinden sollen.
  • Der Absagegrund: Von 15'000 verfügbaren Tickets wurden gerade mal 17 Prozent verkauft.

Der «Totentanz zu Basel» wollte «die grösste Tribüne» bieten, «die auf Basels Münsterplatz je gestanden hat». So beschrieb es zumindest der Festivalverantwortliche Dominique Mollet im April gegenüber der «bz Basel».

Ein Gesamtkunstwerk aus Orchester, Ballett, Chor und Basler Trommeln, hiess es in einer Mitteilung.

Ein Publikum von insgesamt 15'000 Personen hätte über sechs Juni-Tage bespielt werden sollen. Doch nun – kein ganzer Monat vor Premiere – die bittere Erkenntnis: Es fehlt an Interesse. Der «Totentanz zu Basel» kann gemäss einer Mitteilung nicht stattfinden.

7500 Ticketverkäufe zu wenig

Die Ticketverkäufe sprechen für sich. Lediglich 17 Prozent der Eintrittskarten seien bisher verkauft worden, so Mollet gegenüber der «bz Basel». Um den Event finanziell stemmen zu können, müssten mindestens zwei Drittel der Plätze verkauft werden.

Von 17 Prozent auf zwei Drittel? Da hätte innerhalb des letzten Monats noch die Hälfte aller Tickets verkauft werden müssen! Das sind 7500 zusätzliche Ticketverkäufe. So betrachtet kommen wohl auch Aussenstehende auf die Einschätzung des Festivalverantwortlichen: «Das ist kaum mehr möglich.»

Freilichtspektakel der (zu vielen) Kontraste

Wieso die Nachfrage so gering ist, sei «nicht leicht zu eruieren», meint Mollet gegenüber der Zeitung. Der Festivalverantwortliche nannte mehrere mögliche Gründe. So sei etwa das Konzept des Gesamtkunstwerks aussergewöhnlich.

Interessierst du dich für Theater?

Das sogenannte «Freilichtspektakel der Kontraste» ist mit seinem breiten Angebot wirklich kaum zu fassen: Orchester, Chor, Ballett, Moritatensänger und mehr! Mollet glaubt, das Team habe das grosse Programm wohl nicht genügend zu vermitteln vermocht.

«Totentanz zu Basel» sucht neue Form

Wie es jetzt weitergehen soll, ist auf vielen Ebenen ungewiss. Der Festivalverantwortliche konnte der «bz Basel» aber versichern, dass er allen Beteiligten einen Lohn für ihre Arbeit auszahlen könne. Auch die Ticketinhaberinnen und -inhaber sollten sich nicht sorgen. Alle bisher verkauften Tickets würden zurückerstattet.

Auch gäbe es Überlegungen, zumindest einzelne Teile des Riesenprojektes aufzuführen, beispielsweise in Ballettform. Der ursprüngliche Totentanz scheint Dominique Mollet aber eine Lehre gewesen zu sein. Auf die Nachfrage nach kommenden Aufführungen meinte er: «Wir warten erst ab, ob ein Wunsch danach besteht.»

Kommentare

User #6460 (nicht angemeldet)

Wer wil schon nach basel

User #6482 (nicht angemeldet)

Wenn man nur die Weltnachrichten mitbekommt, ist es schon ein einziger Totentanz. Irgendwann kann das Interesse an Kunstdarbietungen erlöschen, auch wenn man in früheren Jahren für Theater und Tanz begeistert war. Für die Künstler ist natürlich zu wünschen, dass sie das Projekt anderweitig durchführen können.

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