Kein Geheimprozess für Ueli Maurers Sohn
Der Sohn von Bundesrat Ueli Maurer muss sich in Hinwil ZH vor dem Gericht wegen mehreren Delikten verantworten. Er forderte, dass Gerichtsreporter keinen Zugang zum Verfahren erhalten. Dem Bundesgericht geht dies aber zu weit.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Sohn von Bundesrat Ueli Maurer muss sich vor Gericht verantworten.
- Seiner Forderung, das Strafverfahren unter Ausschluss der Medienreporter abzuhalten, gibt das Bundesgericht nicht statt.
Unfallverursachung unter Alkoholeinfluss, Vermögensdelikte, Gewalt, Drohung gegen Beamte: Die Anschuldigungen gegen den Sohn von Ueli Maurer wiegen schwer. Der junge Mann ist geständig. Für das verkürzte Strafverfahren beantragte Maurers Sohn nun ein Geheimprozess – demnach sollen die Verhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit sowie auch der Medienreporter stattfinden.
Da das Bezirksgericht in Hinwil ZH dies ablehnte, zog der Mann den Antrag über das Zürcher Obergericht bis vor das Bundesgericht. Diesem geht die Forderung aber ebenfalls zu weit. Die Öffentlichkeit wird nun vom Verfahren ausgeschlossen, um die Persönlichkeitsrechte des Täters und seiner Familie zu schützen. Gerichtsreporter dürfen dem Fall aber beiwohnen und darüber berichten, wie die «Sonntagszeitung» berichtet.
Erschwerte Resozialisierung
Der Anwalt des Sohnes habe argumentiert, dass das Arbeitsverhalten unter dem Dauerdruck der Medienberichterstattung leiden würde. Die geplante Resozialisierung sei durch eine Veröffentlichung des Urteils stark erschwert.
Da der Sohn des Bundesrates geständig ist, wird ein abgekürztes Verfahren abgehalten. Der Täter hat sich mit der Staatsanwaltschaft bereits auf die Anklage sowie auf das Strafmass geeinigt.