Keine Hochzeit wegen der Coronakrise: Viele Paare heiraten erst 2021
Wegen des Versammlungsverbots müssen etliche Brautpaare ihre Hochzeit absagen. Das neue Datum fällt meistens erst aufs nächste Jahr.

Das Wichtigste in Kürze
- Aufgrund der Coronakrise müssen viele Paare ihre Hochzeit verschieben.
- Bei der Suche nach einem neuen Datum werden viele erst im nächsten Jahr fündig.
- In der Branche hofft man derzeit, dass es im Sommer nicht zu weiteren Absagen kommt.
Stundenlanges Erarbeiten der Gästeliste, zahlreiche Besichtigungen verschiedener Lokale und das Auswählen des richtigen Caterings. Wer gerade eine Hochzeit am planen ist, weiss genau, wie zeitaufwändig die Vorbereitungen sein können.
Umso schlimmer, wenn wegen der Corona-Krise das komplette Fest ins Wasser fällt und Hunderten von Gästen abgesagt werden muss. Doch genau das ist derzeit für zahlreiche Verlobte Realität.
Etliche Absagen zwischen April und Juni
Nicht nur Paare, sondern auch viele Hochzeits-Lokale spürten in den letzten Monaten eine grosse Ungewissheit. So auch der Froschkönig in Oltigen BE: «Es war und ist für uns nach wie vor eine sehr schwierige Zeit», sagt Betreiberin Lilian Schär.

Normalerweise findet im beliebten Lokal im Kanton Bern zwischen April und Oktober jedes Wochenende eine Hochzeit statt. Seit Beginn des Lockdowns mussten alle Feste abgesagt werden – zum Teil konnte aber ein neues Datum vereinbart werden. Schär: «Dadurch sind wir zumindest in der Lage, die momentanen Ausfälle und Verluste zu einem späteren Zeitpunkt zu kompensieren.»
Ähnlich sieht es im Schloss Meggenhorn in Meggen LU aus, wo zwischen März und August durchschnittlich rund 30 Paare heiraten. «Die Hochzeiten bis Mitte Juni wurden alle verschoben», sagt Schlosswart Demian Herguedas auf Anfrage von Nau.ch.

Die meisten davon seien auf kommendes Jahr verschoben worden, was den Terminkalender 2021 zusätzlich ausfüllt. Trotz den zahlreichen Verschiebungen habe es im nächsten Sommer immer noch Kapazität für weitere Buchungen.
Hoffen auf die Hochzeit im Sommer
Nicht überall ist das so. Für viele Betreiber und Paare stellt die Suche nach einem neuen Termin eine grosse Herausforderung dar. Gerade im Froschkönig, der teilweise bereits zwei Jahre im Voraus ausgebucht ist, waren sinnvolle Alternativen nicht immer einfach zu finden. «Einige haben in unsere Nebensaison verschoben, andere unter die Woche auf einen Dienstag und ein Paar sogar auf 2022».

Schliesslich habe man für rund die Hälfte aller abgesagten Hochzeiten zwischen April und Juni ein neues Datum gefunden. Nun hofft Schär, die den Froschkönig zusammen mit ihrem Ehemann betreibt, weitere Absagen im Sommer zu verhindern. «Wir hoffen, dass auch unsere Branche ab Juli wieder arbeiten darf.»
Nach dem Bundesratsentscheid am kommenden Mittwoch erhoffen sich verschiedenste Lokale darüber im Klaren zu sein. Bis dahin bleibt für Betreiber und Paare, die diesen Sommer eine Hochzeit planen, eine grosse Ungewissheit.