Keine Weihnachtsfeier: So vertrösten Firmen ihre Angestellten
Durch das Coronavirus fällt bei vielen Unternehmen die traditionelle Weihnachtsfeier ins Wasser. Die Firmen haben deswegen Alternativpläne erstellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der aktuellen Corona-Situation sind grössere Versammlungen verboten.
- Bei den meisten Unternehmen dürfte es deswegen zu keiner Weihnachtsfeier kommen.
- Nau.ch hat bei Firmen nachgefragt, was sie für Alternativen planen.
In rund einem Monat ist bereits Weihnachten. Unter normalen Umständen wäre der Terminkalender bei vielen rappelvoll: Weihnachtsessen hier, Weihnachtsessen da. Mit einer Weihnachtsfeier bedanken sich auch Unternehmen bei ihren Mitarbeitern.
Einmal Dreigänger und Wein auf Kosten des Chefs! Daraus wird dieses Jahr nichts, die aktuelle Corona-Situation lässt dies heuer kaum zu. Ansammlungen über 15 Personen sind tabu.
In einigen Kantonen sind sogar alle Gastrobetriebe zu. Und selbst wenn sie offen haben dürfen, sind maximal vier Tische pro Person erlaubt.
Fällt das Dankeschön an die Mitarbeiter dieses Jahr also ganz ins Wasser? Nicht ganz, wie die Nachfrage bei einigen Unternehmen zeigt.
Post: «Geschenk als Kompensation möglich»
«Zurzeit empfiehlt die Post generell, keine physischen Anlässe mit mehr als 15 Personen durchzuführen. Darunter fällt insbesondere auch die Weihnachtsfeier», sagt Post-Mediensprecher Erich Goetschi auf Anfrage von Nau.ch. Allerdings gelte es dabei auch die kantonalen Vorgaben zu beachten.
Ein allgemeines Verbot für Weihnachtsfeiern gibt es bei der Post nicht: «Die einzelnen Teams können ihre Weihnachtsfeier individuell gestalten und selber entscheiden, wie sie diese durchführen wollen. Falls sie keine Team-Weihnachten feiern, ist ein Geschenk als Kompensation möglich», so Goetschi.
Bei der SBB entscheiden Teamleiter über Alternativen
Anders sieht es bei der SBB aus, wo Weihnachtsfeiern normalerweise unter den jeweiligen Teams stattfinden: «Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen hat die Konzernleitung beschlossen, dieses Jahr auf physische Weihnachtsanlässe gänzlich zu verzichten. Dieser Entscheid fiel uns nicht leicht, da solche Anlässe gegenüber Teams und Mitarbeitenden ein schönes Zeichen der Wertschätzung sind», erklärt Mediensprecher Martin Meier.
Der Schutz der Mitarbeitenden stehe aber im Vordergrund. «Die SBB hat deshalb den Teamleitern verschiedene Tipps und Anregungen mitgegeben, wie sie die Nähe zum Team auch in dieser Jahreszeit pflegen können. Dazu gehören Ideen zu virtuellen Weihnachtsfeiern und weitere Adventsideen.»
Auch die Migros-Genossenschaft verzichtet dieses Jahr wegen des Coronavirus auf die Durchführung von Weihnachtsanlässen. «Was mit dem budgetierten Geldern geschieht, entscheiden die Unternehmen und Genossenschaften individuell», sagt Mediensprecher Marcel Schlatter.
Er hält fest: «Mitarbeitende der Migros-Gruppe, die während des Lockdowns in operativen Bereichen wie Verkauf, Logistik und Produktion tätig waren, erhielten bereits im Mai einmalig eine grosszügige Prämie von bis zu 500 Franken.»
Rivella plant eine «kleine digitale Weihnachtsfeier»
Bei der Swisscom wird es heuer auch keine Weihnachtsessen geben, wie Mediensprecherin Annina Merk erklärt. «Wir werden uns mit einem Dankeschön an unsere Mitarbeitenden richten.» Detailangaben zu diesem Dankeschön wolle das Unternehmen derzeit aber nicht machen.
Bei Rivella findet unter «normalen» Umständen jeweils im Herbst ein Firmenfest statt, so Monika Christener, Leiterin Kommunikation, auf Anfrage von Nau.ch. Weihnachtsanlässe würden dann normalerweise innerhalb der Teams stattfinden. Kurz vor Weihnachten käme man traditionellerweise nochmals zu einem «Weihnachtsapéro» zusammen.
Auf das muss die Firma dieses Jahr verzichten: «Pandemiebedingt sind bis auf Weiteres keine Firmen- oder Teamanlässe möglich beziehungsweise erlaubt. Falls möglich, planen wir die Durchführung einer kleinen digitalen Weihnachtsfeier.»
Firma Zweifel verschiebt Fest auf den Sommer
Die Firma Zweifel muss ebenfalls umplanen. «Wir führen jeweils im Januar ein grosses Fest durch, bei welchem die Mitarbeiter mit Apéro, schönem Abendessen, Unterhaltung und Party verwöhnt werden», erläutert Mediensprecherin Anita Bader.
Wegen der aktuellen Lage mit dem Coronavirus habe das Unternehmen das Fest nun vom Januar in den Sommer verschoben. Man hoffe fest darauf, dass es dann im gewohnten Rahmen durchgeführt werden könne.
«Uns geht es an der Feier hauptsächlich darum, mit den Leuten gemeinsam anstossen zu können und den persönlichen Austausch untereinander zu haben», so Bader. «Unsere Mitarbeiter erhalten dieses Jahr ein kleines Geschenk, jedoch steht bei uns nach wie vor das Zusammensein im Fokus.»