Coronavirus: So können Sie die Familien-Weihnachten retten
Die Weihnachtszeit wird dieses Jahr vom Coronavirus überschattet. Ein Aerosol-Experte erklärt, wie ein sicheres Fest im Familienkreis dennoch möglich ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Die diesjährige Weihnachtsfeier verläuft wohl wegen des Coronavirus anders als üblich.
- Aerosol-Experte Michael Riediker gibt Tipps für ein möglichst sicheres Fest.
Die besinnliche Weihnachtszeit steht vor der Tür. Geschmückte Tannenbäume, leckere Festessen, schöner Gesang. Einige dieser Traditionen müssen dieses Jahr aufgrund des Coronavirus anders gepflegt werden. Doch wie können die Familienfeiern coronasicher gestaltet werden?
Nau.ch hat beim Aerosol-Experten Michael Riediker nachgehakt. Er ist der Gründer und Direktor des Schweizerischen Zentrums für Arbeits- und Umweltgesundheit (SCOEH) in Winterthur ZH.
Riediker könnte sich «eine Zwei-Stufen-Weihnachtsfeier gut vorstellen», wobei das Fest in zwei verschiedene Teile getrennt werden sollte. Diese Methode sieht er als «völlig sicher» an, sogar wenn dabei Risikopatienten anwesend seien.
Coronavirus: Singen am besten im Freien
In einer ersten Phase könne man die Familienmitglieder, die nicht im selben Haushalt wohnen, für einen kurzen Besuch aufsuchen. Das könnten beispielsweise die Grosseltern sein.
Dabei sei es wichtig, Masken zu tragen und «diese gut an die Gesichtsform anzupassen». Der Besuch sollte dabei möglichst kurz gehalten werden. Bei dem kurzen Treffen könnten dann die Geschenke ausgetauscht werden.
In einem zweiten Teil des Festes sollten alle Beteiligten wieder zurück in ihr eigenes Zuhause gehen. In diesem kleinen Rahmen könne dann die Weihnacht richtig gefeiert werden, mit Geschenken und Festessen. Zum Ausklingen des Abends schlägt Riediker ein erneutes Treffen mit den entfernten Familienmitgliedern vor – per Online-Video.
«Falls man auf keinen Fall auf das Singen von Weihnachtsliedern verzichten will», so Riediker, sollte es bestenfalls im Freien stattfinden. Denn beim Singen würden besonders viele Aerosole freigesetzt. Dadurch werde das Coronavirus verbreitet. In einem Innenraum zu singen, auch mit Maske, stuft der Experte als «eher heikel» ein.
«Oh du Fröhliche» sollte dieses Jahr also eher über den Gartenzaun in Richtung Nachbarn schallen. Und nicht durch das Wohnzimmer der Grosseltern.