Stadt Zürich

KI-Plattform macht Zürcher Schüler fit fürs Gymnasium

Sina Barnert
Sina Barnert

Zürich,

Ein Zürcher Start-up will private Gymnasiums-Vorkurse konkurrieren. Mit einer KI-Lernplattform sollen mehr Schüler Chancen aufs Gymnasium haben.

KI-Plattform Zürich
Eine KI-Plattform soll Zürcher Schülerinnen und Schüler auf das Gymnasium vorbereiten. - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Zürcher Start-up hat eine KI-Lernplattform entwickelt.
  • Bereits 49 Zürcher Schulen nutzen die Plattform.
  • Sie soll eine Alternative zu Gymi-Vorbereitungskursen darstellen.

Im letzten Jahr versuchten rund 8500 Zürcher Schülerinnen und Schüler via Gymi-Prüfung versucht, ans Gymnasium zu kommen.

Geschafft haben es aber weniger als die Hälfte. Nur circa 4000 Jugendliche schafften den Sprung ins Langzeit- oder Kurzzeit-Gymnasium.

Dies oftmals, nachdem die Schülerinnen und Schüler monatelang auf die Prüfung hingearbeitet haben. Dafür besuchen viele einen Vorbereitungskurs.

Start-up will Gymi-Vorbereitungskurse revolutionieren

Ein solches Angebot gibt es an den Schulen. Einige Eltern versuchen aber, ihre Kinder zusätzlich dazu mit Privatangeboten fit fürs Gymnasium zu machen. Und diese können teuer sein, berichtet der «Tages-Anzeiger».

Warst du im Gymnasium?

Etwas, das Jan Bühlmann ändern wollte. Deshalb entwickelte er eine weitere Möglichkeit, sich auf die Gymi-Prüfung vorzubereiten.

Mit seinem Start-up schuf er die KI-basierte Lernplattform «Go Gymi». Mit ihr können sich Schülerinnen und Schüler in Jahres- oder Monats-Abos auf die Prüfungen vorbereiten.

KI ist die Abkürzung für Künstliche Intelligenz.

Mehr Chancengleichheit

Die KI-Lernplattform soll dereinst als Standard-Lernmittel für die Schulen im Kanton Zürich genutzt werden, so die Hoffnung Bühlmanns.

«So haben die Schülerinnen und Schüler die gleichen Chancen, um sich für die Prüfung fit zu machen», erklärt der Start-up-Gründer.

Die Idee zur digitalen Lernplattform kam Bühlmann bereits 2016. Denn: Als Student war er als Nachhilfe-Lehrer – und stellte Unterschiede fest.

Konkret: «Ich habe festgestellt, dass die Schulen unterschiedliche Lernmaterialien für die Gymi-Vorbereitungen haben. Das wollte ich vereinheitlichen.»

Plattform bietet Erklärvideos und Online-Übungen

Mit seinem ersten Konzept für «Go Gymi» gewann Bühlmann einen Preis, reinvestierte das Preisgeld für einen ersten Prototyp seiner Lernplattform.

Hast du früher viel für die Schule gelernt?

Mittlerweile wird er bei seiner Idee von einem Team aus vier Personen unterstützt.

Für die prüfungsrelevanten Fächer – Mathematik und Deutsch – stellt «Go Gymi» Podcasts, Online-Übungen und Erklärvideos zur Verfügung. Zudem finden sich alle Prüfungen der vergangenen Jahre auf der Plattform, um sich vorzubereiten.

KI hilft beim Lösungsweg

Das Revolutionäre an der Plattform: Wenn Schülerinnen und Schüler bei einer Aufgabe – beispielsweise in Mathematik – nicht weiterkommen, greift die KI ein.

Sie hilft den Lernenden Schritt für Schritt weiter, ohne die Lösung vorzugeben. Stattdessen erhalten Schülerinnen und Schüler Hilfe, damit sie die Aufgabe selber lösen können.

Und auch bei Aufsätzen hilft KI. Sie korrigiert handschriftliche Aufsätze, bewertet sie – und bietet zeitgleich Verbesserungsvorschläge an.

Rückmeldungen fallen gemischt aus

Mittlerweile nutzen laut Bühlmann 49 Zürcher Schulen «Go Gymi». Diese würden zwischen 120 und 250 Franken pro Lizenz bezahlen.

Aber, so der Start-up-Gründer: «Wir vergeben auch Stipendien an Schulen, welche sich die Lizenzen nicht leisten können.»

Doch die Rückmeldungen fallen gemischt aus, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Das Schulamt des Kantons Zürich meint dazu: «Es gibt sowohl positive als auch kritische Stimmen.»

Kommentare

User #4917 (nicht angemeldet)

Man sollte KI einsetzen, damit sich niemand mehr beim Gymi oder gar Studium durchmogeln kann, indem er KI benutzt, oder sich seine Abschlussarbeiten sonst von wem schreiben lässt.

User #5327 (nicht angemeldet)

Hört mal auf mit Chancengleichheit. Wer nicht fürs Gymi geeignet ist, gehört nicht dorthin. Und es muss auch aufhören, dass man für ganz normale Jobs wo früher die Bürolehre oder das KV reichte, heute Diplome oder Studium haben muss.

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