Internet

KI verändert Vorgehen von Tätern bei Kinderpornografie

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Die Künstliche Intelligenz verändert die Erstellung von kinderpornografischem Material und stellt neue Herausforderungen für den Kinderschutz.

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Erstellung von kinderpornografischem Material: «Die KI-Täter passen weniger in das klassische Täterprofil, das wir bisher kannten», sagte Regula Bernhard Hug, Leiterin der Geschäftsstelle beim Kinderschutz Schweiz. (Symbolbild)
Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Erstellung von kinderpornografischem Material: «Die KI-Täter passen weniger in das klassische Täterprofil, das wir bisher kannten», sagte Regula Bernhard Hug, Leiterin der Geschäftsstelle beim Kinderschutz Schweiz. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA/ARNE DEDERT

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Erstellung von kinderpornografischem Material: «Die KI-Täter passen weniger in das klassische Täterprofil, das wir bisher kannten», sagte Regula Bernhard Hug, Leiterin der Geschäftsstelle beim Kinderschutz Schweiz.

Zwar sei die Täterschaft noch immer meist männlich, aber sie kenne die Opfer nicht persönlich. Aus Kinderbildern aus dem Internet «erarbeite» sie sich das gewünschte Material mithilfe von KI, so Bernhard Hug in einem am Dienstag veröffentlichen Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

Die Täterschaft stelle sich so Missbrauchsabbildungen nach Wunsch zusammen, sagte Bernhard Hug. «Ein gewünschtes Gesicht, mit einem gewünschten Körper, in einer bestimmten Pose, die uns an Pornografie unter Erwachsenen erinnert.»

Verantwortungsvoller Umgang mit Kinderbildern

Teilweise werde auch die Stimme des Kindes benutzt, wenn diese aus Videos im Internet verfügbar sei. «KI ist inzwischen so gut, dass man kaum mehr erkennt, dass die Abbildungen nicht echt sind», sagte sie. Das Material werde von der Täterschaft einerseits verkauft.

«Das Geschäft mit KI-Kinderpornografie ist lukrativ», so Bernhard Hug. Aber auch Erpressungen sind damit möglich: «Einem Vater sagten die Täter, seine Tochter prostituiere sich, und wenn er nicht zahle, werde das öffentlich gemacht. Die Bilder der Tochter waren mittels KI generiert – aber sogar für den Vater war das nur schwer zu erkennen.»

Bernhard Hug kritisierte den Umgang mit Kinderbildern durch Angehörige: «Eltern und Grosseltern laden teilweise hemmungslos Bilder ihrer Kinder und Enkel ins Netz, auf denen die Gesichter zu sehen sind oder persönliche Daten mitgeliefert werden.» Auch Schulen fehle diesbezüglich oft noch das Gespür, etwa wenn Klassenfotos unverschlüsselt ins Internet gestellt würden. Dieser Umgang sei gefährlich, so die Expertin.

Kommentare

Weiterlesen

Tinder Phone Natel

Mehr aus Stadt Bern

McLaren Artura Spider
1 Interaktionen
297 Interaktionen