Kindergärtler müssen im Bus am Boden sitzen – ÖV-Betreiber lobt

Redaktion
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Bern,

Eine Berner Kindergärtnerin setzt die Kids im Bus auf den Boden. Andere Passagiere wundern sich – aber der ÖV-Betreiber lobt sogar.

Bernmobil
In einem Bus von Bernmobil setzen sich Kinder auf den Boden – auf die Anweisung der Kindergartenlehrerin. - Nau.ch-Leserreporter

Das Wichtigste in Kürze

  • Skurrile Szene in Bern: Kinder sitzen im Bus auf dem Boden statt auf den Sitzplätzen.
  • Grundsätzlich empfiehlt Bernmobil: Fahrgäste sollen sich hinsetzen oder festhalten im Bus.
  • Doch auch an der Boden-Methode findet man aus Sicherheitsgründen Gefallen.

Der Bus ist halbleer, doch eine Gruppe Kindergartenkinder setzt sich nicht etwa auf die freien Sitzplätze. Beim Einsteigen an der Stadtgrenze kommt die Ansage der beiden Kindergartenleiterinnen: «Setzt euch sofort auf den Boden!»

Gesagt, getan: Bilder eines Nau.ch-Lesers zeigen die acht Kleinen, die sich wie gefordert in einer Reihe auf den Boden gesetzt haben.

Diese Szene hat sich kürzlich in einem Berner Bus zugetragen. «Viele im Bus haben sich über diese Massnahme gewundert», berichtet Nau.ch-Leser Martin K.* (43).

Er fragt sich, ob das nicht gefährlich sei. «Wenn der Bus eine Vollbremsung macht, schleudert es die Kinder doch durch den Bus», vermutet er. Und er findet den Boden auch grusig. «Ich würde nicht wollen, dass mein Kind auf dem unhygienischen Boden sitzen muss», sagt Martin.

Doch falsch gedacht! Tatsächlich lobt der ÖV-Betreiber Bernmobil sogar, dass die Kleinen am Boden sitzen.

Sprecher Rolf Meyer auf Anfrage von Nau.ch: «Soweit wir das Bild beurteilen können, ist die von der Betreuerin gewählte Methode nicht zu beanstanden.»

Kaum Verletzungs-Risiko durch Kindergärtnerinnen-Methode

Er erklärt: «Die Kinder sind so aufgereiht, dass bei einer Vollbremsung die Bremsenergie durch die aufgereihten Kinder aufgefangen wird.» Somit bestehe kaum ein Verletzungs-Risiko.

«Würden sie alleine auf den Sitzen sitzen, bestünde bei einer starken Bremsung die Gefahr, dass sie von den Sitzen herunterfallen. Und sich verletzen würden, da sie sich alleine nicht ausreichend festhalten können.»

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Das Gleiche gelte, wenn sich die Kinder im Stehen festhalten würden. «Die Kinder könnten sich wohl nicht ausreichend festhalten und würden stürzen.»

Bus-Betreiber vermeidet abrupte Bremsmanöver

Bernmobil betont, dass es grundsätzlich die Verantwortung der Fahrgäste sei, sich sicher im Bus zu platzieren. «Unsere klare Empfehlung für alle Fahrgäste, ob klein oder gross: Sich hinsetzen oder festhalten, um Stürze bei starken Bremsungen zu vermeiden», sagt Sprecher Rolf Meyer.

Zudem verweist er darauf, dass die Fahrerinnen und Fahrer vorausschauend fahren und daher abrupte Bremsmanöver vermeiden. «Dies kann aufgrund unvorsichtigen Verhaltens von anderen Verkehrsteilnehmenden aber leider nicht immer ausgeschlossen werden», so Meyer.

* Name von der Redaktion geändert

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Kommentare

User #3459 (nicht angemeldet)

Seit Corona sind alle paranoisch.

User #7691 (nicht angemeldet)

Ist das Trainig für Sitzblockaden?

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