Klima: Was hat der Hungerstreik-Papa nach 38 Tagen erreicht?
Der Klimaaktivist und Familienvater Guillermo Fernandez war 38 Tage am Hungerstreiken auf dem Bundesplatz. Doch wie viel hat seine Aktion wirklich genützt?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Klimaaktivist Guillermo Fernandez (48) startete am 1. November seinen Hungerstreik.
- 38 Tage lang sass er auf dem Bundesplatz und nahm nur Vitamine und Tee zu sich.
- Konnte er mit seinem Bemühen etwas erreichen oder war das Leiden umsonst?
Über einen Monat ist es her, als Guillermo Fernandez einen Hungerstreik auf dem Berner Bundesplatz startete. Unter dem Hashtag #PapaOnHungerstrike wollte er für die Zukunft seiner Kinder kämpfen.
Nach 38 Tagen beendete der Klimaaktivist-Papa schliesslich seine Aktion. Wieso? In einem Nau.ch-Interview sagt Fernandez: «Meine Forderungen werden erfüllt». Sein Ziel ist es, dass das Parlament ein wissenschaftliches Team einlädt.
Parlamentarier hätten ihm bestätigt: Eine bereits bestehende Gruppe aus Experten wird im nächsten Frühling eintreffen. Der 48-Jährige hat vor, bei diesem Anlass dabei zu sein. Momentan wartet er jedoch noch auf die Bestätigung für eine mögliche Anwesenheit.
Hoffnung nicht aufgegeben
Der Aktivist würde für die Zukunft seiner Kinder sterben. Das Leben der neuen Generation sei ihm wichtiger als sein eigenes. Trotzdem ist er natürlich beruhigt, dass es nicht so weit gekommen ist.
«Ich war sehr froh, dass viele Leute kamen, die nicht Aktivisten waren. Und auch die Gespräche mit den vielen Politikern waren gut. Denn diese haben auch Kinder und sie sind ebenfalls in Sorge», meint Fernandez. Ihm bringt genau dieser Austausch Hoffnung.
Wenig gesundheitliche Schäden
38 Tage nur mit Vitaminen und warmem Tee, über zehn Kilo weg – und das ohne gesundheitliche Folgen? Lediglich seine Hände würden noch immer wegen der Kälte leiden und beim Essen sei auch noch Vorsicht geboten. Fernandez: «Statt Pizza gibt es nur Gemüsesuppe, um den Magen wieder langsam an Nahrung zu gewöhnen.»
Um seinen Zustand im Auge zu behalten, sei er mit einer Ärztin in Verbindung. Sie würden sich regelmässig zur Beurteilung seiner Gesundheit treffen.
Kein neuer Job in Aussicht
Guillermo Fernandez bleibt vorerst Aktivist und setzt sich daran, Strategien für eine bessere Klimapolitik zu erstellen. Obwohl er sich damit eine grosse Verantwortung und viel Medienpräsenz aufgehalst hat, bleibt er dabei. Fernandez hatte vor dem Hungerstreik seinen Job als IT-Berater gekündet.
«Es ist nie zu spät etwas zu retten. Je länger wir warten, desto schwieriger wird es», so Fernandez zum Ende des Interviews. Er hoffe, die Welt reagiere schnell. Und nicht erst, wenn schon das Schlimmste durch sei.