Klimastreik: Franz Hohler lobt die Klimaschüler für Hartnäckigkeit
Das Wichtigste in Kürze
- Mit den «Fridays for Future» protestieren Jugendliche seit letztem Sommer für Klimaschutz.
- Damit haben sie eine globale Debatte angeheizt.
- Autor Franz Hohler schöpft Hoffnung aus der Hartnäckigkeit der Schüler.
Die Klimadebatte läuft weiterhin heiss. Die Schüler, die als Protest für den Klimaschutz streiken und auf die Strasse gehen, stossen nicht überall auf offene Ohren. Aber Kabarettist Franz Hohler hat für die Klima-Demos nicht nur Verständnis, sondern grosses Lob übrig.
Im Interview mit dem «Migros Magazin» erklärt er, dass ihn die Absichten der Klimaschüler beeindrucken. «Mich lässt hoffen, dass so viele Junge demonstrieren und nicht lockerlassen. Sie fordern die Politik heraus in einer Art, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe.»
Der Autor glaubt, die Forderungen der Schüler seien völlig unabhängig von links oder rechts. Vielmehr kämen sie aus dem «elementaren Interesse heraus, zu überleben».
Franz Hohler übt Kritik
Er beanstandet, dass sich die Gesellschaft so schwer wachrütteln lässt. So habe man schon in den 70er Jahren über das Gletscherschmelzen Bescheid gewusst. «Aber man wollte es nicht glauben», so Hohler.
Auch der Atomkraft steht er sehr kritisch gegenüber – darin sieht der 76-Jährige aus Zürich Oerlikon eine klare Grenzüberschreitung. «Das liegt weit von dem, was wir noch kontrollieren können. Die Kernspaltung erzeugt radioaktive Abfälle, die über Tausende von Jahren von der Biosphäre ferngehalten werden müssen.»
Der «Totemügerli»-Autor hat auch Lösungen parat. Auf die Frage, was sich ändern müsste, damit der Weltuntergang abgewandt werden könne, meint er: «Man kann schon lange Gebäude herstellen, die mehr Energie produzieren, als sie brauchen. Es ist aber ein wenig aufwendiger.»
Ausserdem findet Hohler, dass die Selbstverständlichkeit, mit der wir fliegen, Auto fahren und Häuser heizen, immer wieder überprüft werden sollte. In seinen Augen müsste man den gesamten Energieverbrauch massiv senken.