Klimastreik: Franz Hohler lobt die Klimaschüler für Hartnäckigkeit

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Zürich,

In einem Interview spricht Franz Hohler über den Klimaschutz. Er lobt die Jugendlichen für ihr Engagement.

Franz Hohler
Der Schweizer Schriftsteller, Liedermacher und Kabarettist Franz Hohler. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit den «Fridays for Future» protestieren Jugendliche seit letztem Sommer für Klimaschutz.
  • Damit haben sie eine globale Debatte angeheizt.
  • Autor Franz Hohler schöpft Hoffnung aus der Hartnäckigkeit der Schüler.

Die Klimadebatte läuft weiterhin heiss. Die Schüler, die als Protest für den Klimaschutz streiken und auf die Strasse gehen, stossen nicht überall auf offene Ohren. Aber Kabarettist Franz Hohler hat für die Klima-Demos nicht nur Verständnis, sondern grosses Lob übrig.

Im Interview mit dem «Migros Magazin» erklärt er, dass ihn die Absichten der Klimaschüler beeindrucken. «Mich lässt hoffen, dass so viele Junge demonstrieren und nicht lockerlassen. Sie fordern die Politik heraus in einer Art, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe.»

Klimastreik
Demonstranten am Klimastreik vom 24. Mai 2019 in Bellinzona TI. - Keystone

Der Autor glaubt, die Forderungen der Schüler seien völlig unabhängig von links oder rechts. Vielmehr kämen sie aus dem «elementaren Interesse heraus, zu überleben».

Franz Hohler übt Kritik

Er beanstandet, dass sich die Gesellschaft so schwer wachrütteln lässt. So habe man schon in den 70er Jahren über das Gletscherschmelzen Bescheid gewusst. «Aber man wollte es nicht glauben», so Hohler.

Klimademo
Menschen demonstrieren am internationalen Klimastreiktag in Glarus am Freitag, 24. Mai 2019. - Keystone

Auch der Atomkraft steht er sehr kritisch gegenüber – darin sieht der 76-Jährige aus Zürich Oerlikon eine klare Grenzüberschreitung. «Das liegt weit von dem, was wir noch kontrollieren können. Die Kernspaltung erzeugt radioaktive Abfälle, die über Tausende von Jahren von der Biosphäre ferngehalten werden müssen.»

Der «Totemügerli»-Autor hat auch Lösungen parat. Auf die Frage, was sich ändern müsste, damit der Weltuntergang abgewandt werden könne, meint er: «Man kann schon lange Gebäude herstellen, die mehr Energie produzieren, als sie brauchen. Es ist aber ein wenig aufwendiger.»

Franz Hohler
Franz Hohler bei einer Lesung im April 2019. - Keystone

Ausserdem findet Hohler, dass die Selbstverständlichkeit, mit der wir fliegen, Auto fahren und Häuser heizen, immer wieder überprüft werden sollte. In seinen Augen müsste man den gesamten Energieverbrauch massiv senken.

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